Landesliga-Aufstiegsspiel: Lohbrügge in letzter Minute


Am Donnerstag kam es zum Aufstiegsspiel der Landesliga-Vizemeister zur Oberliga Hamburg: Dabei gewann der VfL Lohbrügge (Hansa-Staffel) mit 2:1 gegen den TSV Uetersen (Hammonia-Staffel), der die Partie auf neutralem Platz, am Stellinger Sportplatzring, allerdings zunächst klar dominierte. So ärgerte sich TSV-Trainer Peter Ehlers auch nach dem Abpfiff: „Es ist sehr, sehr unglücklich gelaufen, denn wir waren mit Sicherheit die bessere Mannschaft.“

In einem Duell, das auf keinem hohen Niveau geführt wurde, waren die Rosenstädter zumindest in der ersten Halbzeit von zwei schwachen Mannschaften die etwas bessere. Mehdi Habibpur und Eddy-Morton Enderle vergaben vor der Pause gute Chancen für Uetersen. Nach dem Seitenwechsel ging der Hammonia-Vizemeister durch ein glückliches Tor von Roland Anders in Führung (56.), anschließend vergab der Winter-Neuzugang Habibpur zwei weitere Großchancen. „Da hätten wir mindestens auf 2:0 erhöhen müssen“, befand Ehlers. Als die Uetersener Abwehr einen Lohbrügger Freistoß nicht vernünftig klärte, glich Kazim Ayanoglu, den VfL-Coach Sven Schneppel erst kurz zuvor eingewechselt hatte, zum überraschenden 1:1 aus (63.).

Fünf Minuten nach dem Ausgleich wechselte Schneppel erneut: Patrick Steffens kam in die Partie. Anschließend agierten beide Teams übernervös und brachten keinen vernünftigen Angriffsspielzug mehr zustande. Als schon alles auf eine Verlängerung hindeutete, gelang dem erst 20-Jährigen Steffens in der ersten Minute der Nachspielzeit nach einem katastrophalen Fehler der TSV-Abwehr aber doch noch das 2:1 für Lohbrügge. Zur Erinnerung: Schon beim letzten Spiel der regulären Saison hatte Marek Smaga erst in der Nachspielzeit zum 3:3 beim Bramfelder SV getroffen und damit Platz zwei gesichert (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). „Wir haben ein Spiel, das aus meiner Sicht grottenschlecht war, mehr als glücklich gewonnen“, gab VfL-Obmann Thomas Meyer zu.

Fakt ist: Lohbrügge steigt nun als drittes Team nach den Meistern Oststeinbeker SV und Wedeler TSV in die Oberliga Hamburg auf, wenn der Hamburger SV II den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord schafft, oder der FC St. Pauli II den Aufstieg aus der Ober- in die Regionalliga schafft. Nur, wenn beide Faktoren eintreten, kann auch Uetersen noch den Sprung in die Oberliga bejubeln. „Für unsere Planung ist es eine absolute Katastrophe, dass wir erst am 13. Juni, wenn St. Pauli II zum Aufstiegsrückspiel bei der KSV Holstein Kiel II angetreten ist, wissen, in welcher Klasse wir zukünftig spielen“, klagte Ehlers, der dem VfL bereits zum Aufstieg gratulierte: „Lohbrügge wird jetzt sicher aufsteigen – wir dagegen müssen nun hoffen und bangen!“

Meyer nahm die Glückwünsche des Uetersener Trainers an: „Ich gehe einfach mal davon aus, dass es für uns nun zum Aufstieg reicht ... Und diesbezüglich setze ich auf die HSV-Reserve, die den Klassenerhalt in der Regionalliga einfach schaffen muss – zur Not eben, in dem noch einige Profis aus der Ersten Mannschaft eingesetzt werden.“ Auch den unterlegenen Uetersenern würde Meyer den Aufstieg gönnen: „In diesem einen Entscheidungsspiel war kein Team so stark, dass man sagen könnte, nur diese, oder nur jene Mannschaft hätte den Aufstieg verdient. Zumal beide Teams nur mit langen und hohen Bällen operiert haben ... Deshalb wäre es schön, wenn wir Uetersen in der nächsten Oberliga-Saison wieder sehen würden.“ (JSp)

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