
In der Landesliga Hammonia marschierte das Spitzen-Trio am Pfingstmontag im Gleichschritt voran. Spitzenreiter FC Süderelbe (5:0 ), der zweitplazierte TSV Uetersen (6:2 beim Harburger Türksport) und der Rang-Dritte TSV Buchholz 08 (7:0 bei Grün-Weiß Harburg) errangen beeindruckende Kantersiege.
SportNord befragte Uetersens Trainer Andreas Klobedanz, dessen Schützlinge drei Spieltage vor Schluss drei Punkte hinter Süderelbe und einen Zähler vor Buchholz liegen, zur Lage im Dreikampf um den Titel.
SportNord: Wie optimistisch sind Sie, dass die Meisterschaft noch gewonnen werden kann?
Andreas Klobedanz: "Mittlerweile wäre es ein Wunder, wenn wir den Titel noch holen. Die Süderelber haben die Meisterschale bereits in der Hand - wenn sie sie fallen lassen, fangen wir sie natürlich gerne auf und nehmen sie mit. Ich würde natürlich unglaublich gerne zum Abschluss Meister werden, und dafür werde ich bis zum allerletzten Abpfiff kämpfen".
SportNord: Was wären die Gründe dafür, wenn der TSV am Ende "nur" Zweiter wird?
Klobedanz: "Nach einer souveränen Hinrunde haben wir uns drei Partien geleistet, in denen wir gegen Quickborn, gegen Örnek und bei Grün-Weiß Harburg das Tor nicht getroffen haben. Dies lag sicher auch daran, dass uns Patrick Lokstedt im Winter im Stich gelassen hat und wir keinen adäquaten Ersatz gefunden haben. Mit ihm hätten wir diese Spiele vielleicht gewonnen, und dann wären sogar die Heimniederlagen gegen Süderelbe und Buchholz zu verschmerzen gewesen. Im letzten Jahr hätten die 74 Punkte, die wir jetzt auf dem Konto haben, locker zum Titelgewinn gereicht. Aber in dieser Saison gibt es eben drei bärenstarke Mannschaften, gegen die der Rest der Liga eigentlich keine Chance hat. Manchmal war das Tor aber für uns einfach wie vernagelt - dennoch darf man sich solche Patzer nicht erlauben."
SportNord: Am vergangenen Freitag gab es aber wieder einen Patzer ...
Klobedanz: "... vom Ergebnis her schon, da ist ein 1:1 gegen Blankenese natürlich enttäuschend. Aber ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat eigentlich gut gespielt. Aber der Schiedsrichter hat das ganze Spiel verpfiffen. Die Gelb-Rote Karte gegen Selcuk Turan in der 25. Minute war ein schlechter Witz, er hat unsere Konterchancen abgepfiffen und alle Zweikampfsituationen gegen uns entschieden. Dann lässt er so lange Nachspielen, bis Blankenese in der 97. Minute das 1:1 schießt".
SportNord: Was nehmen Sie sich für die letzten drei Spieltage vor?
Klobedanz:: "Wir geben uns auf keinen Fall auf - die anderen Mannschaften haben schließlich auch nicht die Flinte ins Korn geworfen, als wir im Winter einen großen Vorsprung hatten. Ich muss der Mannschaft den Glauben an die eigenen Stärken und die noch vorhandene Titelchance wiedergeben. Am Pfingstmontag ist mir das gut gelungen - wir haben in Harburg zwei Nackenschläge, nämlich den frühen Rückstand und den 2:2-Ausgleich vor der Pause, hervorragend weggesteckt. Wir werden unsere letzten drei Spiele gewinnen, und das muss Süderelbe auch erst einmal schaffen. Das ist jetzt keine Durchhalteparole, ich glaube wirklich daran! Die Egenbütteler, die den FCS am letzten Spieltag empfangen, haben uns bereits Schützenhilfe versprochen ..."
SportNord: ... und wenn Süderelbe doch noch sieben oder neun Punkte holt?
Klobedanz: "Dann muss man so fair sein und sagen, dass sie dank einer grandiosen Rückrunde, die dann vergleichbar mit unserer Hinserie wäre, verdient Meister geworden sind. Für uns wäre es dann wichtig, zumindest die Vizemeisterschaft zu sichern. Der Hamburger Fußball-Verband hat die Relegationsspiele des Tabellenzweiten der Hammonia-Staffel gegen den der Hansa-Staffel bereits angesetzt. Und vielleicht kann ja, durch welche Umstände auch immer, ein dritter Verein in die Verbandsliga aufsteigen Diese Chance ist nur sehr gering, aber wir wollen sie nutzen."