
„Unser Start ist nicht ganz gelungen, wir hatten etwas andere Vorstellungen“, gibt Detlef Kebbe zu, wenn man ihn auf den Saisonstart seines Wedeler TSV anspricht. Der Manager ergänzte sogleich: „Man muss bedenken, dass wir ein neues Team zusammengestellt haben, und große Euphorie herrschte – aber wir sind nüchtern und selbstkritisch genug, um zu wissen, dass nicht immer alles gleich auf Anhieb funktionieren kann.“
Nachdem die Wedeler zuletzt zwei deutliche Siege feierten (5:0 gegen den TSV Sparrieshoop, 3:0 beim BSV Buxtehude), befindet Kebbe: „Unter dem Strich sind wir jetzt im Soll, aber wir stehen noch nicht da, wo wir hinwollen.“ Fakt ist: Die Wedeler sind momentan Vierter – und Kebbe sagt klar: „Unser Saisonziel wird nicht infrage gestellt – wir wollen Erster werden und den Aufstieg in die Oberliga Hamburg schaffen ... Aber wir wissen, dass es bis dahin noch ein steiniger Weg ist.“ In höchsten Tönen lobte Kebbe den TSV-Trainer Peter Nogly: „Es ist beeindruckend, wie Nogly sich einbringt, und wie er angenommen wird ... Er wird vom Umfeld akzeptiert, und der Aufwand, den er betreibt, ist sensationell. Nogly hat es geschafft, ein neues Team zu formen, obwohl er die Landesliga und die meisten unserer Spieler gar nicht kannte.“
Mit dem reaktivierten Roman Kirschstein, aber ohne den verletzten Shoaib Sedeghi, empfangen die Wedeler am Sonntag, 21. September, zum Topspiel den TSV Uetersen, der zuletzt mit einem 9:0-Kantersieg gegen den FC Süderelbe für Aufsehen sorgte. „Aus meiner Sicht ist Uetersen deshalb am Sonntag ganz klar der Favorit“, so Kebbe. Obwohl die Rosenstädter, bei denen der ehemalige Wedeler Coach Peter Ehlers auf der Trainerbank sitzt, momentan als Spitzenreiter schon fünf Punkte Vorsprung auf Wedel hat, sagte Kebbe: „Wenn wir ein Unentschieden gegen Uetersen erreichen sollten, könnten wir damit leben.“ Übrigens: Neben Coach Ehlers, der bis zum Juni 2005 in Wedel tätig war, treffen mit Stefan Fleischanderl und Oliver Haye auch zwei Uetersener Spieler im Elbestadion auf ihren Ex-Klub.
Auf die Frage, ob auch die Hammonia-Staffel für seine Wedeler eine attraktive Spielklasse wäre, entgegnete Kebbe klipp und klar: „Wir wollen so schnell wie möglich in die Oberliga Hamburg, denn da wird ein ganz anderer Fußball gespielt, dort wird den Zuschauern echter Leistungssport geboten – deshalb ist es unser Anspruch, dort mitzuwirken. Ich wohne in Tangstedt, Nogly wohnt im Kreis Segeberg, und einige unserer Spieler wohnen noch in Hamburg – und wir alle fahren bestimmt nicht so oft nach Wedel, weil wir im Landesliga-Mittelmaß versinken wollen. In Wedel haben wir ganz hervorragende Rahmenbedingungen, und bei dem Aufwand, den wir betreiben, kann nur die Oberliga Hamburg unser Ziel sein!“ (JSp)