
Bevor sich Patrick Bethke am Sonnabendabend zusammen mit seinen Kindern eine beim Pizzaservice bestellte Pizza schmecken ließ, mundete ihm auch die fußballerische Darbietung des VfL Pinneberg II. Mit einem 2:0-Sieg gegen den FC Elmshorn kam die von Bethke trainierte VfL-Reserve, die zuvor drei Zu-Null-Niederlagen in Folge kassiert hatte, nämlich dem Klassenerhalt einen großen Schritt näher: Sie liegt nun nur noch aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen Tabellen-13. SV Eidelstedt auf einem Abstiegsplatz.
Im „VfL-Stadion 1“ rollte bereits zur für Pinneberg ungewohnten Heimspiel-Zeit von Sonnabend, 15 Uhr der Ball, weil am Sonntag die Erste Pinneberger Mannschaft in der Oberliga Hamburg ebenfalls ein Heimspiel absolvierte. „Es war ein ausgeglichenes Spiel, in dem es Chancen hüben wie drüben gab“, berichtete Bethke, der seine Schützlinge lobte: „Sie waren sehr willig und haben die Zweikämpfe nicht nur angenommen, sondern sie mehrheitlich auch gewonnen!“ In der 37. Minute gingen die Hausherren in Führung: VfL-Verteidiger Torsten Jung fing einen Ball der Elmshorner ab und passte zu Okan Yumut, der hellwach war und das Spielgerät schön durchsteckte zu Asan Saliev. Und der 28-Jährige, der von 2008 bis 2011 noch selbst für den FCE, allerdings für dessen Reserve-Team, gekickt hatte, schob freistehend vor Gäste-Keeper Jannik Reichel flach zum 1:0 ein. „Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir einige gute Gelegenheiten“, berichtete Bethke. Saliev, Danny Lorenzen und Fabian Simmank hatten allerdings kein Zielwasser getrunken.
Nach einer knappen Stunde bauten die Kreisstädter ihre Führung aber aus: Erneut fingen sie mit ihrem guten Pressing im Mittelfeld den Ball ab und trugen ihn über zwei Stationen blitzschnell nach vorne. Letztlich war es wieder Yumut, der Saliev in Szene setzte ‒ und der Stürmer, der bis zum Januar noch für den FCE-Nachbarn Gencler Birligi Elmshorn in der Kreisliga 8 spielte, behielt abermals die Nerven und erhöhte auf 2:0. Die Gäste gaben sich damit keinesfalls geschlagen, sondern spielten weiter couragiert nach vorne. So kamen sie auch zu einigen guten Chancen, die VfL-Torwart Sinanudin Omerhodzic jedoch allesamt stark parierte. Das Glück des Tüchtigen hatte der 39-Jährige, als die Elmshorner, nach einer seiner Paraden, im Nachschuss den Pfosten trafen. „Omerhodzic hat sehr stark gehalten“, lobte Bethke den Keeper, der aus der Not heraus reaktiviert worden war, weil Felix Rakus zurzeit verletzt fehlt. Ein Sonderlob von Bethke erhielten Yumut und Saliev: „Vor allem die Leistungssteigerung von Yumut, den ich in den vergangenen Wochen oft kritisiert habe, freut mich sehr“, so Bethke, „denn er war dieses Mal an fast allen Offensivaktionen beteiligt“. Der am Saisonende scheidende FCE-Coach Dennis Gersdorf räumte nach dem Abpfiff im Gespräch mit Bethke ein, dass die Pinneberger „verdient“ gewonnen hätten.