
Als Jan Düllberg am Freitagabend zur Halbzeitpause in die Kabine ging, war er schlecht gelaunt: „So eine Holzer-Truppe“, schimpfte Düllberg, Spieler von Blau-Weiß 96 Schenefeld, auf den Gegner, der TuRa Harksheide hieß. Im Stadion Achter de Weiden hatten die Schenefelder einen Traumstart erwischt, als ausgerechnet Haji Jamal, der „vereinsinternen Entdeckung“ der letzten Wochen, die frühe Führung gelang (13.). Doch die Harksheider kamen zügig zum Ausgleich, den Hannes Steckel erzielte (12.). Anschließend wogte die Partie hin und her: Ein 30-Meter-Freistoß von TuRa-Kapitän Sidnei Marschall flog nur knapp über die Latte (26.).
Als sich der Harksheider Edward Haustein einen schlimmen Abwehrfehler leistete, setzte sich Marcel Jobmann zunächst perfekt durch, scheiterte dann aber von halbrechts aus an Daniel Jeschke, der per Beinabwehr klärte (37.). Kurz darauf tankte sich der Schenefelder Enes Köksal nach einem Eckstoß über rechts in den Gäste-Strafraum hinein, blieb dann aber hängen und reklamierte vergeblich auf Handelfmeter. Als sich der Harksheider Dimitri Patrin über die linke Seite schön behauptet hatte, brachte er nur ein harmloses Schüsschen zustande, das 96-Keeper Florian Jensen vor kein Probleme stellte. Als Schiedsrichter Benjamin Stello (vom SC Egenbüttel) den Gästen dann in Höhe der Mittellinie einen umstrittenen Freistoß zusprach, zirkelte Arkadiusz Richard Kazmierczak diesen fast von der Seitenauslinie nah vor das Schenefelder Tor; am langen Pfosten drückte Benjamin Kroll den Ball aus zwei Metern zum 2:2 ins Netz. ‚Ja, ich habe ihn rein gestolpert‘, so der wörtliche Torjubel von Kroll, als er Kazmierczak um den Hals fiel. Im zweiten Durchgang wendete sich das Blatt dann aber zugunsten der Gäste: Marcel Jobmann, der „Pechvogel“ der ersten Halbzeit, egalisierte zunächst zügig zum 2:2 (51.). Dann war es ausgerechnet Düllberg, der per Strafstoß den 3:2-Endstand herstellte. Somit trat nicht nur Düllberg den Gang in die Kabine nach dem Abpfiff deutlich besser gelaunt an – denn bei nun fünf Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone haben die Schenefelder beste Chancen auf den Klassenerhalt.