
Am Freitagabend hatte der VfL Pinneberg III auf dem Grandplatz an der Fahltsweide seine seit dem 16. Spieltag Kreisklasse 4 offene Nachholpartie gegen den SV Hörnerkirchen II mit 3:0 gewonnen. Obwohl es am Sonnabend und in der Nacht auf Sonntag stark regnete, erklärte der Platzwart, ein Angestellter der Kreisstadt Pinneberg, nach einer Platzbegehung am Sonntagvormittag um 9 Uhr, dass auf dem Grandplatz gespielt werden könne. So waren um 13 Uhr die Spieler und Verantwortlichen des VfL Pinneberg II und des TSV Uetersen bereits dabei, sich auf ihr seit Mitte November 2015 offenes Landesliga-Nachholspiel vorzubereiten. Doch dann wurde der eigentlich als Spielleiter vorgesehene Björn Lassen (vom Barsbütteler SV) zum Spielverderber: Der Schiedsrichter weigerte sich, das Duell zwischen der VfL-Reserve und den Uetersenern anzupfeifen: Die Verletzungsgefahr sei zu groß, da es an der Seitenlinie zu nass wäre und die Gefahr bestünde, dort auszurutschen. „Auf der einen Seite des Platzes gab es eine Pfütze, die etwa 15 Meter lang und einen Meter breit war“, so TSV-Trainer Peter Ehlers, der vermutete: „Der Schiedsrichter-Assistent hatte wohl Angst, nasse Füße zu bekommen ...“
So nützte es nichts, dass Peter Ehlers und Patrick Bethke, der neue Coach der VfL-Reserve, unisono beteuerten, den Platz für gut zu erachten und spielen zu wollen: Referee Lassen erklärte das Geläuf für unbespielbar. „Bethke und ich haben kurzzeitig überlegt, ob wir alternativ ein Trainingsspiel bestreiten sollen“, sagte Peter Ehlers. Diese Idee wurde dann aber aus der Sorge, dass sich ein Spieler verletzen könnte, verworfen. Außerdem ist fraglich, für wann ‒ und eventuell wie zeitnah ‒ der Hamburger Fußball-Verband das Duell der beiden Kreis-Rivalen um Punkte neu ansetzen wird. Peter Ehlers fuhr daraufhin mit seinen Schützlingen nach Tornesch, wo in der Soccerhalle des „Torneum Sportparks“ eine Einheit absolviert wurde. Dabei beschränkte sich Peter Ehlers keinesfalls auf die Zuschauerrolle, sondern griff, anders als der nur hinter der Barriere stehende TSV-Leistungsfußball-Koordinator Marcel Reinke, auch aktiv ins Geschehen ein. Zwei Tore erzielte der 49-Jährige im internen Uetersener Duell für das Team, das in Leibchen spielte.
Die Termin-Not hat sich nun für beide Mannschaften dramatisch verschärft: Bis zum Saisonende am 20. Mai müssen die Pinneberger noch 16 Liga-Partien absolvieren und für die Uetersener stehen sogar noch mindestens 18 Pflichtspiele an ‒ bei einem Weiterkommen im Oddset-Pokal würden es sogar noch mehr Begegnungen werden. „Das wird ganz schön eng“, weiß Peter Ehlers. Um einen ähnlich kräftezehrenden Spiele-Rhythmus wie im Frühjahr 2013, als im April mehrere Wochen hintereinander dienstags, donnerstags und sonntags gespielt werden musste, zu verhindern, hat Peter Ehlers folgende Idee: „Sollte der Verband unser Pokal-Achtelfinale gegen Altona 93 nicht noch kurzfristig für das nächste Wochenende neu ansetzen, würden wir dem Hamburger SV III einen Heimrecht-Tausch vorschlagen.“ Das Landesliga-Hinrundenspiel gegen die HSV-Dritte soll stand jetzt am Sonntag, 7. Februar um 14 Uhr im Rosenstadion, dessen Bespielbarkeit am kommenden Wochenende allerdings fraglich ist, nachgeholt werden. Alternativ könnte am Freitag, 5. Februar in Norderstedt gespielt werden und dafür das Rückspiel am letzten Spieltag in der Rosenstadt über die Bühne gehen.