
Einen imposanten Start in die Saison 2013/2014 legte der BSV Buxtehude hin: Ihre ersten elf Saisonspiele gewannen die Estestädter allesamt. „Dass es so gut begonnen hat, war natürlich phänomenal“, so BSV-Coach Rene Klawon, der auf Nachfrage von SportNord ergänzte: „Intern haben wir zwar schon darauf spekuliert, dass wir oben mitspielen können – die Favoriten waren aber, nicht nur für uns, der FC Türkiye, FC Süderelbe und Wandsbeker TSV Concordia!“
Mit Ausnahme des ersten und des dritten Spieltages, als sie jeweils Zweiter waren, hatten aber stets die Buxtehuder die Tabellenführung inne. „Dabei hatten wir das Glück, dass wir bei den ersten elf gewonnenen Spielen gleich dreimal den Tabellen-Zweiten geschlagen haben – das hat natürlich für weiteres Selbstvertrauen gesorgt“, so Klawon, für den es aber auf dem Weg zur Meisterschaft „kein spezielles Schlüsselspiel“ gab. In drei der letzten vier Hinrunden-Partien mussten sich die Buxtehuder zwar mit einem Unentschieden begnügen und auch im zweiten Rückrunden-Spiel (2:2 beim SC VW Billstedt 04) reichte es „nur“ zu einem Remis – das BSV-Team ging aber ungeschlagen in die Winterpause.
Im ersten Pflichtspiel im Jahr 2014 setzte es dann allerdings eine glatte 0:3-Pleite beim SC Schwarzenbek. „Unsere Vorbereitung auf die Restrunde war unter aller Sau“, so Klawon, der in der Winterpause „unheimlich viele Verletzte“ beklagte. Bei einem Testspiel gegen den Hamburger Oberligisten HSV Barmbek-Uhlenhorst musste Klawon auf sage und schreibe zwölf (!) Spieler verzichten. „Und den Spielern, die noch fit waren, muss ich rückblickend leider vorwerfen, dass sie in der Vorbereitungsphase nicht mit dem maximalen Einsatz dabei waren“, sagte Klawon, „ich habe immer gewarnt, dass wir mehr geben müssen – die 0:3-Niederlage in Schwarzenbek war eine logische Folge der Versäumnisse ...“
Das Schwarzenbek-Spiel war für die Buxtehuder aber auch ein Dämpfer zur richtigen Zeit, denn es sollte die einzige Saison-Niederlage bleiben. „Wir hätten dort nicht verlieren müssen, denn uns ist beispielsweise ein glasklares Tor, das die 1:0-Führung bedeutet hätte, aberkannt worden“, so Klawon, der auch die im März noch folgenden Punktverluste (0:0 gegen den Hamm United FC und 1:1 bei „Cordi“) als „unnötig“ einstufte: „Gegen Hamm United ist uns auch ein Treffer aberkannt worden – mit ein bisschen mehr Glück hätten wir diese Partien auch gewinnen können!“ Ihre letzten sieben Saisonspiele gewannen die Buxtehuder tatsächlich wieder und wurden souverän Meister: Neun Punkte lagen sie am Ende vor dem Tabellen-Zweiten FC Süderelbe.
Gefragt, ob er nach dem Traumstart seines Teams irgendwann einmal am Titelgewinn gezweifelt hätte, entgegnete Klawon: „Natürlich kommt man ins Grübeln, wenn man das erste Spiel nach der Winterpause mit 0:3 verliert – aber wir haben uns wieder gefangen und am Ende kann niemand sagen, dass wir unverdient Meister geworden sind!“ Nach sechsjähriger Abstinenz rollt nun im Jahnstadion in der kommenden Saison 2014/2015 wieder in der höchsten Hamburger Spielklasse der Ball. „Für uns geht es nur darum, in der Oberliga zu bleiben“, so Klawon, der deshalb den Klassenerhalt als Ziel ausgibt, aber zugleich betonte: „Falls es am Ende nicht zum Verbleib in der Oberliga reichen sollte, wäre das für unseren Verein auch kein Beinbruch!“
Auch eine Etage höher will Klawon von seinem Prinzip, dass seine Schützlinge „in erster Linie auch Spaß am Fußball haben sollen, nicht abweichen“. Der BSV-Coach gab allerdings zu bedenken: „Als wir zuletzt in der Hansa-Staffel von Sieg zu Sieg marschiert sind, war natürlich alles ‚Friede-Freude-Eierkuchen‘ – in der Oberliga wird es sicher nicht immer so positiv laufen, sondern dort müssen wir auch damit zurechtkommen können, wenn wir möglicherweise viermal in Folge verlieren ...“ Klawon selbst würde auch dann locker bleiben: „So, wie wir zuletzt aufgestiegen sind, glaube ich nicht, dass ich Angst um meinen Trainer-Posten haben müsste, wenn wir nun dreimal verlieren sollten“, sagte er abschließend.
(JSp)