Landesliga Hansa: "Durak hat mich bespuckt"


Am gestrigen Sonnabend verlor der Barsbütteler SV überraschend beim SC Europa mit 3:4 und damit im Meisterschaftsrennen der Landesliga Hansa an Boden. Unter den Zuschauern in Mümmelmannsberg weilten auch Verantwortliche des Barsbütteler Titelkonkurrenten GSK Bergedorf - und nach dem Abpfiff gerieten BSV-Betreuer Werner Gorski und GSK-Coach Demir Durak aneinander.

Gorski erklärte am Sonntag gegenüber SportNord: "Nachdem das Spiel beendet war, hat der Bergedorfer Liga-Manager Seweryn Malyk demonstrativ geklatscht. Deshalb bin ich zu ihm hingegangen und habe ihn gefragt, was das soll. Dann kam auf einmal Herr Durak angelaufen und fragte mich: "Was willst Du?" Ich entgegnete, dass ich mich mit Herrn Malyk und nicht mit ihm unterhalten würde - und daraufhin hat Herr Durak mir zwei Mal aus kurzer Entfernung ins Gesicht gespuckt.

Ich weiß nicht, was Herrn Durak in dieser Szene geritten hat. Meine Tochter stand neben mir und fragte ihn: "Was wollen Sie von meinem Vater?" Daraufhin ging Durak weg. Ich habe neben meiner Tochter für diesen Vorfall auch noch einen anderen, neutralen Zeugen, der beim Hamburger Fußball-Verband tätig ist und der, als ich bespuckt wurde, direkt neben mir stand. Zivilrechtlich werde ich allerdings nicht gegen Herrn Durak vorgehen, denn, wie mir ein befreundeter Anwalt sagte, würde es höchstens ein Ordnungsgeld von 100 oder 200 Euro zur Strafe geben!

Allerdings wollen wir beim Verband versuchen, gegen die Bergedorfer vorzugehen. Es kann doch nicht sein, dass Durak als Trainer sein Team nicht nur anstachelt, sondern sich eine derartige Entgleisung leistet - dabei müsste er doch ein Vorbild für seine Mannschaft sein. Ich bin nun seit 1958 dem Fußball verbunden, und dass man sich mal bepöbelt, ist normal - aber ich habe es noch nie erlebt, dass ein Mensch einen anderen bespuckt. Wir sind beim Sport - aber das haben einige Menschen wohl nicht begriffen!"


Barsbüttels Präsident Bernhard Zeppenfeld war ebenfalls "entsetzt" über die Vorfälle und erklärte: "Ich verstehe dieses Verhalten nicht und verurteile es aufs Schärfste! Selbst, wenn Durak beschimpft worden sein sollte, müsste er sich im Griff haben. Er als Trainer müsste mit einem guten Beispiel vorangehen. Selbst, wenn er nun für einen längeren Zeitraum vom Verband gesperrt werden sollte, würde das aber vermutlich nichts bringen, denn wenn die Bergedorfer bei uns spielen, werden sie viele Zuschauer mitbringen. Momentan weiß ich nicht, wie wir dieses Spiel ordentlich über die Bühne bringen sollen ... Ich habe keine Lust, Polizeischutz für diese Partie zu beantragen, aber vermutlich werden wir die Sicherheitsvorkehrungen verstärken müssen - traurig aber wahr!"


Beim SC Europa berät man ebenfalls über mögliche Konsequenzen: "Sollte es bewiesen werden, dass Herr Durak auf unserer Sportanlage einen Menschen bespuckt hat, würden wir ihm ein Hausverbot erteilen", so SCE-Präsident Jürgen Muchalowski.

 Redaktion
Redaktion Artikel