Der FC Türkiye verzichtete in seinem Heimspiel gegen den SC Sperber auf vier Stammspieler ! Namentlich Gökhan Acar, Haisem Mohssen, Arafat Akyil und Tolgahan Kilit wurden vereinsintern für ein Spiel gesperrt. Alle hatten entgegen einer Absprache vor ihrem letzten Auswärtsspiel beim SC Concordia II (1:1) an einer anderen, inoffiziellen Fußballveranstaltung teilgenommen. Der „Anführer“ Kilit darf sogar zweimal zuschauen. Respekt vor solch einer drastischen Maßnahme der Türkiye Verantwortlichen.
Nun durften also andere Spieler zeigen, dass es auch ohne die bewährten Kräfte geht, mit denen der FC Türkiye auch nur eine magere Serie von vier Unentschieden hingelegt hatte. Aber wie sich dann zeigte, ging der Schuss für die von Trainer Dogan Iman betreute Truppe nach hinten loß. Die Gäste aus Alsterdorf zeigten über 90 Minuten das reifere Spiel und siegten auch in der Höhe vollkommen verdient mit 6:2. Und das nachdem den Raubvögeln in vier Spielen kein einziger Treffer gelungen war. Dafür war dann Steffen Harms zuständig, der in der 17. Minute nach starkem Zuspiel von Bastian Nendza mühelos das erlösende Premierentor markierte. Allzu verständlich war der sich anschließende Torjubel. Die Hausherren wirkten vollkommen verunsichert und hatten bereits im Spielaufbau arge Probleme. Diese vergrößerten sich noch, als sich Abwehrspieler Ferdinand Ibebuike und Torwart Muhedin Eminovic beim Versuch einen langen, eigentlich harmlosen Ball zu entschärfen nicht einig waren und Sperbers Lennard Ekelund dankend auf 2:0 erhöhen konnte (27.). Damit ging es in die Kabinen.
Erst nachdem Jan Illmer und Dennis Grünert jeweils ein Zuspiel von Steffen Harms nutzten, um die Gästeführung auf 4:0 zu erhöhen (50./53.), erwachte der Kampfgeist des FC Türkiye doch noch.
Der zur Halbzeit eingewechselte BenjaminHübbe verkürzte mit einem Foul- und einem Handelfmeter auf 2:4 (58./79.). Kurz zuvor traf Ahmet Ongun nur den Pfosten. Die Gelb-Rote Karte für Kadim Yildiz nach Foulspiel gegen Sperber Torwart Sebastian Voß im Anschluss an den zweiten Elfmeter ließen jedoch die Hoffnungen auf ein „Wunder von Wilhelmsburg“ im Keime ersticken. Der SC Sperber erhöhte in der Schlussphase durch zwei Kontertore von Simon Burhorst und noch einmal Steffen Harms zum Endresultat.
Auf Seiten des FC Türkiye gab es nach dem Spiel viele lange Gesichter während beim SC Sperber Freude pur herrschte. Sperbers Stürmer Jan Illmer hatte am Vorabend anlässlich des Junggesellenabschieds von Marcel Gottschalk vom USC Paloma diesem prophezeit: „Harms und ich treffen morgen“. Nun freute sich Illmer diebisch, Gottschalks Zweifel an dieser Vorhersage widerlegt zu haben.
hvp
