Landesliga Hansa: TuS Hamburg feuert Beyer und Hehl


Wie schon in den letzten Jahren legte der TuS Hamburg einen Fehlstart hin: In der Zweiten Runde des Oddset-Pokals scheiterte er beim Süd-Bezirksligisten BSV Buxtehude (1:2), in der Landesliga Hansa ist er nach vier Spieltagen mit nur einem Punkt und 1:13-Toren Schlusslicht. Am Montagabend trennten sich die Borgfelder von Chefcoach Thorsten Beyer, der erst vor Jahresfrist gekommen war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), und Co-Trainer Ingo Hehl.

SportNord sprach mit TuS-Liga-Managerin Katja Gehrmann über die Gründe für den Trainerwechsel und die Zukunft ...


SportNord: War die sportliche Bilanz ausschlaggebend für die Trennung von Beyer und Hehl, oder gab es noch andere Gründe?
Katja Gehrmann: „Nein, es war absolut unsere unbefriedigende Punkte-Ausbeute, die dazu geführt hat, dass wir uns von Beyer und Hehl trennen. Ein Blick auf die Tabelle reicht derzeit, um ein Urteil treffen zu können ... Ein Punkt und ein Torverhältnis von 1:13 sind eine katastrophale Bilanz und aufgrund dieser Tatsache sollte dieser Trainerwechsel eigentlich von allen Seiten kommentarlos hingenommen und akzeptiert werden!“

SportNord: Vor Jahresfrist stand der TuS ähnlich schlecht da, damals musste Alfred Gerdts gehen. Hat sich der Verein innerhalb eines Jahres kein Stück weiterentwickelt?
Gehrmann: „Das sehe ich anders: Ich denke, dass wir, nachdem wir im Mai 2010 den Klassenerhalt geschafft haben, wirklich starke Neuzugänge verpflichtet haben. Deshalb sind wir mit unserem bisherigen Abschneiden auch so unzufrieden, denn wenn ich mir unseren Kader anschaue bin ich der festen Überzeugung, dass dieses Team dazu imstande ist, bessere Leistungen zu zeigen und mehr Punkte zu holen.“

SportNord: Am Freitag, 27. August, geht es gegen den SC Concordia II. Ist darüber diskutiert worden, Beyer und Hehl noch die Chance zu geben, gegen die Cordi-Reserve zu gewinnen?
Gehrmann: „Natürlich ist man immer versucht zu sagen, wir machen noch weiter mit unserem jetzigen Trainer-Gespann. Die Frage ist doch: Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Trainerwechsel? Nehmen wir an, das Concordia-Spiel wäre unter der Regie von Beyer und Hehl gut gelaufen: Dann hätten wir wieder abwarten müssen, vielleicht die nächsten beiden Partien wieder verloren – und dann wäre der Zeitpunkt für einen Trainerwechsel immer schlechter geworden. Ich war, ebenso wie die anderen Personen aus dem Gremium, das am Montagabend zusammentraf, der Meinung, dass jetzt etwas passieren muss!“

SportNord: Spötter könnten nun sagen, dass der TuS in den letzten Jahren immer so schlecht gestartet ist, aber am Ende stets den Klassenerhalt schaffte ...
Gehrmann: „Das mag ja richtig sein, aber darauf ist beim TuS ganz sicher auch keiner stolz! Das besagte Gremium ist zudem der Meinung, dass aus dem aktuellen Team mehr herauszuholen ist und ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust, mich im Sechs-Wochen-Rhythmus an einen Tisch zu setzen und das schlechte sportliche Abschneiden zu analysieren. “

SportNord: Wer übernimmt das Traineramt von Beyer und Hehl?
Gehrmann: „Zunächst einmal werden interimsmäßig Vlado Santa, Frank Kehr und Oliver Madejski die Mannschaft betreuen. Madejski würde ich auch gerne dauerhaft als Co-Trainer installieren, denn er kennt die Strukturen in unserem Verein, und nachdem er nun nicht mehr aktiv spielt, wäre er meine absolute Wunschbesetzung für den Posten des Assistenztrainers. Und was die Suche nach einem neuen Chefcoach betrifft: Ich habe bereits Gespräche geführt und möchte den neuen Mann zeitnah präsentieren – wann genau es so weit sein wird, kann ich aber noch nicht sagen!“


Interview: Johannes Speckner

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