
Nach vielen Jahren beim SV Eidelstedt wechselte Benjamin Eta in diesem Sommer vom Hamburg-Liga-Meister SC Victoria zum Oberliga-Rivalen SV Halstenbek-Rellingen. Im SportNord-Interview spricht der 28-Jährige über die Probleme in Eidelstedt, seine bisherigen Vereine, die Unterschiede zwischen den Trainern Bert Ehm und Selcuk Turan und seine Ziele ...
SportNord: Sie haben fünf Jahre lang in Eidelstedt gespielt – was für Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?
Benjamin Eta: „Ich habe dort eine wirklich schöne Zeit erlebt, wir hätten im Sommer 2006 und im Sommer 2007 jeweils auch den Wiederaufstieg in die höchste Hamburger Spielklasse schaffen können ... Aber leider gab es damals beim SVE schon Probleme, und zwar nicht innerhalb der Mannschaft, sondern um das Team herum. Dadurch ist viel kaputt gegangen, und die Probleme gibt es jetzt immer noch: Es wird immer nur viel geredet und es werden ständig neue Spieler verpflichtet. Aus dem jetzigen SVE-Team kenne ich kaum noch einen Akteur – dabei habe ich die Elbgaustraße erst vor gut einem Jahr verlassen ...“
SportNord: In der Saison 2007/2008 sind Sie mit „Vicky“ Hamburger Meister geworden – wie lief es für Sie an der Hoheluft?
Eta: „Victoria war für mich eine gute Erfahrung, ich habe dort viele Freunde gefunden und nette Menschen kennen gelernt. Sportlich ist es allerdings nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte: Ich war zunächst verletzt, dann haben mit Stephan Rahn und Sezgin Akgül zwei Klasse-Leute auf meiner Position gespielt. Diese Akteure machen selbst wenn sie schlecht spielen noch ihre Tore - und wenn man da kurzzeitig etwas hinterher hinkt, ist es schwer, das wieder aufzuholen. Fakt ist: Jeder Spieler, der bei ‚Vicky’ nur auf der Bank sitzt, wäre bei den meisten anderen Hamburger Amateurteams eine unumstrittene Stammkraft ...“
SportNord: ... war es ein Fehler von Ihnen, im Sommer 2007 zu Victoria zu wechseln?
Eta: „Nein, das war kein Fehler! Ich bin mit Vicky Hamburg-Liga-Meister geworden und habe die Aufstiegsrunde zur neuen Regionalliga miterlebt, und das kann mir auch niemand mehr nehmen ... Natürlich ist mein Anteil am Titelgewinn nicht so groß, und ich fühle mich wohl ein bisschen so wie Jan Schlaudraff, der zuletzt zur Meisterschaft des FC Bayern München auch kaum beigetragen hat, bevor er zu Hannover 96 weiter zog ... Aber gute Stimmung vor und nach dem Spiel ist auch sehr wichtig.“
SportNord: War der in diesem Sommer vollzogene Wechsel zur SV Halstenbek-Rellingen richtig?
Eta: „Ja, damit habe ich auf jeden Fall die richtige Wahl getroffen! Ich hatte mit mehreren Klubs gesprochen ... Für HR sprach, dass dort Selcuk Turan, den ich bisher nur als Spieler kannte, Trainer wurde – und ich hatte große Lust, mit einem jungen Coach, der selbst auch Fußballer ist, zusammenzuarbeiten. Turans Training ist hervorragend, in unserer Mannschaft passt es, und die Stimmung ist ebenfalls gut. Auch wenn es natürlich auch bei uns, wie wohl bei jedem Klub, noch kleinere Baustellen gibt.“
SportNord: Beschreiben Sie bitte einmal die Arbeitsweise vom Trainer Turan!
Eta: „Turan ist ein Fußballer durch und durch: Während der gesamten Saison-Vorbereitung haben wir nur zwei Mal etwas ohne den Ball gemacht – wir haben sehr viel gespielt und uns die Kondition mit dem Ball geholt. Und Turan stellt zu 90 Prozent nach dem Leistungsprinzip auf, Namen sind ihm dabei egal: Wer gut trainiert hat, der spielt auch – deshalb musste sich Martin Protzek, nach dreiwöchigem Urlaub, zunächst auf die Bank setzen, was letztlich zu seinem Wechsel zum USC Paloma führte ... Aber ich finde dieses Leistungsprinzip gut – schließlich gehe auch ich drei Mal pro Woche zum Training, wo ich mich dann immer wieder neu beweisen muss.“
SportNord: Und was macht der Trainer Ehm anders?
Eta: „Bei Herrn Ehm, der ohne Frage ein sehr guter Trainer ist, haben die etablierten Spieler einen gewissen Bonus, der Name zählt bei ihm ganz klar ... Es gibt bei ‚Vicky’ mehrere gesetzte Spieler, die auch drei, vier oder sogar fünf schlechte Spiele nacheinander machen können. Aber: So lange Herr Ehm Erfolg hat, wird niemand etwas dagegen sagen und muss ja auch keiner etwas sagen. Und Ehm ist ein Trainer der alten Schule, der g