Oberliga: Paloma atmet auf


Frank Hüllmann, Trainer des Niendorfer TSV erlebte an alter Wirkungsstätte einen ernüchternden Sonntagvormittag. Seine Mannschaft ging vollkommen zu Recht als Verlierer vom Platz, hatte sie doch im ersten Spielabschnitt einfach zu wenig in die Waagschale geworfen und sich in Hälfte Zwei mit zwei Feldverweisen unnötig den eventuellen Gewinn eines Punktes verbaut.

Die Hausherren begannen sehr stürmisch und engagiert, hatten mehr vom Spiel und gingen folgerichtig durch einen Treffer von Max Liehr nach 14 Minuten in Führung. Danach besannen sich die Gäste und hatten bis zum Seitenwechsel zwar mehr Ballbesitz, konnten diesen aber nicht zielgerichtet in Zählbares umsetzen. Zwei 25-Meter Schüsse von Sascha Bartold (Freistoß) und Ole Natusch verpassten ihr Ziel knapp (38./39.), waren aber die einzig nennenswerten Offensivaktionen der Gäste bis zur Halbzeit.

Paloma setzte nach dem Seitenwechsel nicht auf Verwalten, sondern strebte mit aller Macht auf den zweiten Treffer. Max Liehr und Sven Körner ließen zwei Hochkaräter aus (54./57.) bis dann doch der auffällig gut agierende Liehr aus 15 Metern zentral Dennis Wolf im Kasten der Niendorfer keine Chance ließ und auf 2:0 erhöhte.

Hoffnung auf Besserung keimte bei den Mannen vom Sachsenweg auf, als Ebenezer Utz nach 66 Minuten den Anschlusstreffer markierte, nachdem die ansonsten gute Tauben Abwehr kurzzeitig im eigenen Strafraum ins Trudelnkam.

Nur vier Minuten später schwächten sich die Gäste selber, als Daniel Prange von Schiedsrichter Thomas Bauer (vom Rahlstedter SC) mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde. Nach 78 Minuten waren es dann nur noch neun aufrechte Niendorfer, nachdem Innenverteidiger Özden Kocadal eine Schiedsrichterentscheidung derart verbal kommentiert hatte und der Referee dieses mit glatt Rot konterte.

Spannung kam so nicht mehr auf. Die Hausherren machten in Person von Andre Lohfeldt, der gerade erst eingewechselt worden war, in der Nachspielzeit den Sack endgültig zu.
Marco Krausz, Trainer des USC Paloma, war die Anspannung der 90 Minuten auch nach dem Schlusspfiff noch anzumerken. Die Freude über den langersehnten Dreier überließ er mehr seinem Innenleben und natürlich der Mannschaft, die sich diesen Sieg redlich verdient hatte.
Niendorfs Coach Frank Hüllmann gefiel bei einigen seiner Spieler die Einstellung zum Spiel nicht wirklich, was sich bereits dadurch dokumentiert hatte, dass diese mit falschem Schuhwerk an die Brucknerstraße angereist waren. „Es ist schon erstaunlich, warum man sich als Trainer selbst in der Oberliga noch kümmern muss“, meinte er ein wenig desillusionisiert.



hvp

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