Oddset-Pokal: Die Stimmen nach dem Finale


Am Mittwochabend gewann der Eimsbütteler TV, der die Punktspielsaison 2010/2011 als Tabellen-Neunter der Landesliga Hammonia abgeschlossen hatte, das Oddset-Pokal-Finale gegen den SC VW Billstedt 04 (steigt als Vizemeister der Hansa-Staffel in die Oberliga Hamburg auf) mit 1:0. Luciano Felipe Dias erzielte in der 31. Minute nach einer Freistoß-Flanke mit einer Kopfball-Bogenlampe das goldene Tor (SportNord berichtete per Live-Ticker, siehe unten stehenden Link). Im Victoria-Stadion an der Hoheluft verfolgten 3.360 zahlende Zuschauer die Partie – das war der beste Final-Besuch seit dem 31. Mai 2006, als 5.530 Schaulustige ebenfalls an der Hoheluft einen 7:0-Kantersieg des damaligen Nord-Regionalligisten FC St. Pauli gegen den Meiendorfer SV (stieg seinerzeit aus der alten Oberliga Nord ab) sahen.


SCVW-Coach Alexander Schäfke:

„Die erste Halbzeit ging klar an den ETV. Mir hat unser Schuhwerk mitunter Sorgen gemacht, denn mehrere Spieler sind wiederholt ausgerutscht. So ist auch das entscheidende Tor entstanden, weil unser Innenverteidiger weggerutscht ist – und wenn man dann durch so einen Treffer mit 0:1 verliert, ist das mehr als bitter. Aber wir haben nicht nur wegen den Schuhen verloren, denn wir haben zunächst viel zu viel zugelassen und die erste Halbzeit komplett verschlafen. In der Pause habe ich meine Spieler gefragt, ob sie wissen, worum es heute geht – denn phasenweise sah es so aus, als ob wir hier ein Testspiel bestreiten ... In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, mit vier Spielern offensiv nach vorne zu spielen, sind aber dem ärgerlichen Tor letztlich vergeblich hinterher gerannt. Vielleicht war für den einen oder anderen Spieler auch der Druck zu hoch!“


ETV-Trainer Dennis Mitteregger:

„In der ersten Halbzeit hat man von uns das gesehen, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben das Geschehen dominiert und schnell von hinten raus gespielt. Die Chance, die sich Jeffrey Polaske bot, war exemplarisch dafür, wie wir bei Ballbesitz agieren wollten: Immer schnell die Seiten wechseln und hinten heraus spielen. Natürlich hat dann auch Vorwärts-Wacker seine Stärken in die Waagschale geworfen. Zum Ende der ersten Halbzeit hin hat sich zudem eine gewisse Lockerheit bei uns breit gemacht, was die Mannschaft in der Pause auch selbst moniert hat. Im zweiten Durchgang haben wir es dann nicht mehr geschafft, das Spiel richtig zu beruhigen; wir hätten unseren Ballbesitz mehr ausspielen und zu Chancen kommen müssen – das war in der zweiten Halbzeit zu wenig!“


Siegfried Spies, Geschäftsführer der LOTTO Hamburg GmbH:

„Es war eine tolle Kulisse und ein tolles Spiel – und ich behaupte dass es, wenn Wacker so, wie in den letzten 20 Minuten, über 30 Minuten gespielt hätte, in die Verlängerung gegangen wäre. Die Arbeit, die der Hamburger Fußball-Verband leistet, ist sehr wichtig: Wir sehen daran, dass Integration, dass Stadtteil-Arbeit und dass die Arbeit im Breitensport funktioniert. Wir werden an unserem Sponsoring des Pokal-Wettbewerbs festhalten und ich möchte an dieser Stelle noch einmal dem HFV meinen Respekt aussprechen für seine Arbeit. Und mein Respekt geht auch an beide Teams für ein tolles Spiel, das sehr viel Dynamik hatte – es hat Spaß gemacht!“


Joachim Dipner, HFV-Spielausschussvorsitzender:

„Im Sommer 2007 hatten wir eine Trendwende im Oddset-Pokal, als der FC St. Pauli wieder in den Profi-Bereich aufstieg und nicht mehr im Oddset-Pokal mitspielte. Viele sagten, dass uns nun das Zugpferd – bei Spielen mit St. Pauli-Beteiligung gab es ja teilweise 7.000 Zuschauer – fehlen würde. Dadurch, dass dann die Zweiten Mannschaften aus dem Pokal ausgeschlossen wurden, durften auch der Hamburger SV II und die St. Pauli-Reserve nicht mehr teilnehmen ... Das eröffnete allen Mannschaften die Chance, im Pokal-Wettbewerb um den Titel mitzuspielen und nach der Krone zu greifen. Das erste Finale unter Amateur-Vereinen gewann im Sommer 2009 der SC Concordia, ein Jahr später triumphierte der SC Victoria. Die Chance, die alle Vereine haben, wird durch die beiden diesjährigen Finalisten bestätigt: Alle träumen davon, am Ende ganz oben zu stehen und den Pokal in Empfang nehmen zu dürfen – und alle können es schaffen, denn es gibt im Pokal-Wettbewerb keine Favoriten mehr. Wenn ich vor diesem Finale gesagt hätte, dass über 3.000 Zuschauer kommen würden, hätte mir das wohl keiner geglaubt – aber vor allem der ETV hat dafür gesorgt, dass es so gekommen ist. Im DFB-Pokal winkt dem ETV nun eine garantierte Einnahme von 100.000 Euro. Wir wissen nicht, wie lange der Deutsche Fußball-Bund und Sky diese satte Prämie noch an alle Pokal-Teilnehmer ausschütten werden – das hängt vom TV-Vertrag ab. Ich bin mir aber sicher, dass unsere Partnerschaft mit Oddset länger anhalten wird!“


(JSp)

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