
Neben dem SC Victoria Hamburg, der beim Hammonia-Landesligisten TSV Uetersen mit 8:9 im Elfmeterschießen verlor (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), scheiterte am Sonntag noch ein zweiter Oberligist bei einem klassentieferen Gegner: Der BSV Buxtehude verabschiedete sich durch eine 6:7-Niederlage, ebenfalls im Elfmeterschießen, beim Süd-Bezirksligisten TuS Finkenwerder aus dem Oddset-Pokal-Wettbewerb dieser Saison.
„In Halbzeit eins waren wir das bessere Team“, hieß es auf der facebook-Seite von Finkenwerder. Erik Rolf hätte früh dafür sorgen können, dass sich die Überlegenheit des eigentlichen Außenseiters auch im Ergebnis bemerkbar macht, doch nach einem Pass von Patrick Behrmann scheiterte er freistehend. „Aber auch danach behielten wir unsere Ordnung, dem BSV fiel gegen unsere kompakt stehenden Defensive um Helge Körs und Niklas Schulz nicht viel ein“, hieß es auf der facebook-Seite. Und die Hausherren drückten weiterhin auf fas Führungstor: Ein Fernschuss von Kaan Bayrak ging am Ziel vorbei, dann klärte BSV-Keeper Michael Hopp einen Freistoß von Gerrit Siegismund noch zur Ecke. Und als Siegismund seinen nächsten Freistoß in den Gäste-Strafraum flankte, köpfte TuS-Kapitän Daniel Schröder nur knapp über die Latte. So wurden die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt.
Nach der Pause waren die Buxtehuder deutlich bemühter und ließen den eigentlichen Zwei-Klassen-Unterschied vereinzelt aufblitzen. „Trotzdem arbeiteten wir sehr gut gegen den Ball“, hieß es auf der facebook-Seite der TuS-Kicker, die durchweg mit einem hohen Lauf- und Arbeitspensum glänzten. Und Christian Meyer, Torwart von Finkenwerder, war der Fels in der Brandung, der nicht nur alle hohen Bälle sicher abfing, sondern auch alle Gäste-Chancen stark vereitelte. So blieb die spannende Partie nach 90 Minuten torlos und es ging in die Verlängerung. In dieser schien das Pendel dann zugunsten des Favoriten auszuschlagen, denn als es keinem TuS-Verteidiger gelang, einen „eigentlich harmlosen Ball“ (so stand es auf der facebook-Seite) zu klären, hatte Habib Zagre freie Bahn: Den ersten Versuch des BSV-Stürmers wehrte Meyer noch stark ab, doch der Nachschuss von Zagre zappelte zum 0:1 im Netz (102.).
„Unsere Köpfe waren jetzt unten“, hieß es auf der facebook-Seite der TuS-Kicker, die in der Pause der Verlängerung aber von ihrem Trainerduo Dennis Zepcan und Silvio Zepcan wieder wachgerüttelt und ermutigt wurden, in der letzten Viertelstunde noch einmal alles zu geben. Und dies trug Früchte: Ähnlich, wie der Hamburger SV in der Schlussphase des Relegations-Rückspiels beim Karlsruher SC, operierten die Hausherren nun immer wieder mit langen und hohen Bällen. Zielspieler war der extrem kopfballstarke Claas Rehder ‒ und so war es auch kein Zufall, dass jener Rehder, der in der 84. Minute eingewechselt worden war, einen von Keeper Meyer lang in den BSV-Strafraum getretenen Freistoß wuchtig zum verdienten 1:1-Ausgleich einköpfte (115.). An diesem Ergebnis änderte sich in den fünf noch zu absolvierenden Minuten nichts mehr, so dass der Sieger im Elfmeterschießen gefunden werden musste.
In diesem trafen mit Körs, Kris Heitmann, Bayrak, Steven Schmelter und Schröder die ersten fünf TuS-Schützen allesamt ‒ aber auch Benjamin Murray, Alexander Dennis Simoes Inacio, Mazlum Tarkocin, Alassane Sama und Sascha Müller, die für die Gäste zum ominösen Punkt schritten, vollstreckten jeweils. So ging es beim Stand von 5:5 im Einzelverfahren weiter ‒ dramatischer hätte es im Uhlenhoff-Stadion am Norderschulweg nun wirklich nicht werden können. Der sechste BSV-Schütze Jean-Marc Tshidibu wurde dann zum „Unglücksraben“, als er seinen Elfmeter nur an die Latte setzte. Dann wollte eigentlich Niklas Schulz für Finkenwerder schießen. „Aber Meyer schnappte sich unter lauten Meyer.... Meyer.....Meyer-Gesängen das Spielgerät und nagelte es in die linke untere Ecke“, hieß es auf der facebook-Seite. So konnte Meyer zwar keinen Elfmeter abwehren, dafür schoss er sein Team aber zum sensationellen 7:6-Sieg nach Elfmeterschießen und ins Oddset-Pokal-Achtelfinale.