Oddset-Pokal: Rahlstedt siegt bei Farmsen


Bei gnadenlos drückender Hitze hatte am Ende der Rahlstedter SC mit einem 2:1 beim Farmsener TV aus der Kreisliga 6 das bessere Ende für sich.

Auch wenn Rahlstedt de facto Landesligist ist sollte dies doch relativiert werden. Seit geraumer Zeit steht fest, dass man sich an der Scharbeutzer Straße schwerpunktmäßig der Jugendarbeit widmen will. Die Mittel für den Ligabetrieb wurden scharf zurückgefahren, was nach der abgelaufenen Saison u.a. den Weggang der kompletten Mannschaft zur Folge hatte.

Trainer Klaus Finzel übernahm die Nachfolge von Matthias Nagel, der nun als Sportlicher Leiter beim TSV Sasel fungiert. Finzel musste nun eine gänzlich neue Truppe auf die Beine stellen, die sich überwiegend aus Spielern der zweiten Mannschaft (Kreisliga) und einigen weniger namhaften Neuzugängen aus unteren Ligen rekrutiert.

So entwickelte sich dann auch ein Pokalspiel überwiegend auf Augenhöhe, in dem die Rahlstedter Gäste bis zur Halbzeit klar mehr vom Spiel hatten. Der Farmsener TV, der einige Neuzugänge vom Bezirksligisten SC Condor II in seinen Reihen hatte, lud Rahlstedt häufiger durch eklatante Fehler im Spielaufbau zum Toreschießen ein. Schon nach 60 Sekunden hatte Kevin Flügge, der allein durchging die Führung auf dem Fuß. Doch Farmsen rettet so gerade noch zur Ecke. Auch Necmettin Calik verstolperte nach neun Minuten einen Hochkaräter und wurde nach 21 Minuten durch Farmsens Marco Hartlev im letzten Moment am erfolgreichen Abschluss gehindert.

Auch nach der ersten „Trinkpause“ kamen die Hausherren nach Vorne kaum zur Geltung. Alles wirkte ein wenig gehemmt und unkonzentriert bei den Schützlingen von Trainer Frederik Jess. In der 38. Minute wurde die Farmsener Abwehr ein weiteres Mal überlaufen, aber Rahlstedts Darius Abella schwächelte mit einem Schuss aus zentral sieben Metern, den er tatsächlich über den Kasten setzte.

Nachdem Seitenwechsel dauerte es gerade einmal zwei Minuten bis der Farmsener Anhang die Arme hochreißen konnte. Patrick Osowski hatte Andre Buchner den Ball maßgerecht in den Lauf gespielt, der dann mit einem schönen Heber über Keeper Marc Kühl für die zu diesem Zeitpunkt überraschende Führung sorgte. Kurz darauf hätte Dennis Wagner nach einem Fehler von Rahlstedts Schlussmann Kühl um ein Haar auf 2:0 erhöht. Der Ball strich aber äußerst knapp am Tor vorbei. Dann aber löste sich bei den Gästen die Torblockade. Nach einer Stunde Spielzeit sorgte Calik mit einem platzierten Schuss aus 18 Metern ins untere linke Eck für den Ausgleich. Kevin Flügge besorgte nur zwei Minuten später für das Rahlstedter 2:1. Farmsens Abwehr sah nach einem langen Ball aus der Abwehr nicht gut aus und begünstigte Flügges Treffer maßgeblich. Dieser Doppelschlag lag den Hausherren schwer im Magen. Erst in der 80. Minute roch es nach dem Ausgleich. Ein Freistoß von Andre Buchner aus dem Mittelfeld wurde per Kopf auf Thomas Bankiewicz verlängert, dessen Kopfball aus nur zwei Metern aber neben dem Rahlstedter Tor landete.

Kurz darauf vergab dann noch Marco Hansen aus 12 Metern das mögliche Remis und eine drohende Verlängerung, die unter den herrschenden Witterungsverhältnissen zum Glück allen Akteuren und Zuschauern erspart blieb. Farmsen hatte sich mehr als teuer verkauft, musste aber nicht ganz zu Unrecht als zweiter Sieger vom Platz gehen. „Es ist wirklich schade. Mein Team hat alles gegeben. Fünf sehr schläfrige Minuten haben uns den Hals gebrochen Doch nun konzentrieren wir uns voll auf den Liga-Auftakt“, so Jess nach dem Spiel.

Sein Gegenüber Klaus Finzel sprach von einem verdienten Sieg. „Wir hätten bereits zur Halbzeit mit 3:0 führen müssen. Nach dem Rückstand haben wir tolle Moral gezeigt und das Spiel gedreht. Darauf werden wir jetzt aufbauen“.


hvp

 Redaktion
Redaktion Artikel