Oddset-Pokal: Vorwärts/Wacker steht im Finale


Nun ist es amtlich. Zwei Landesligisten stehen im Finale des Oddset-Pokals am 1.6.2011 im Stadion des SC Victoria an der Hoheluft. Am Dienstagabend löste bereits der Eimsbütteler TV mit einer couragierten Leistung gegen Altona 93 in einer denkwürdigen Partie das Ticket für das Finale (siehe anhängenden Link).

Oberliga Aufsteiger Vorwärts/Wacker Billstedt 04 zog nur 24 Stunden später nach und schlug am Öjendorfer Weg den Oberligisten Niendorfer TSV mit 1:0. Und das letztlich verdient, denn über weite Strecken des Spiels dominierte die Elf von Trainer Alexander Schäfke die Begegnung.
Mit acht Minuten Verspätung begann das Halbfinale aufgrund der Tatsache, dass mit dem Kreiden der Linien erst allzu spät begonnen wurde und so gerade noch rechtzeitig über die Bühne ging.

Die ersten 20 Minuten hatte der Niendorfer TSV mehr vom Spiel. Nach sieben Minuten zog Frank Saaba aus 22 Metern ab, doch Vorwärts Keeper Bernd Kruschewski war auf dem Posten. Davide Pedroso-Busso köpfte aus ca. sechs Metern mit zu wenig Druck in Kruschewskis Arme (15.) und traf nach 18 Minuten nach schöner Hereingabe von rechts durch Markus Schwoy nur den Innenpfosten, wobei allerdings eine Abseitsposition einen möglichen Treffer verhindert hätte. Die größte Chance zur Führung hatten allerdings nach neun Minuten die Gastgeber durch Juro Julardzia, der freistehend aus neun Metern an einer Fußabwehr von Niendorfs Torwart Andree Tholen scheiterte.

Bis zum Seitenwechsel spielten die Hausherren dann klar besser, wobei zweimal Valerij Scerbinin Flanken von Przemyslaw Osinski und Kapitän Dennis Kreutzer nicht in Tore ummünzen konnte (27./33.). Eine weitere Linksflanke von Osinski nutze dann Kim Liebermann, doch sein Kopfballtreffer wurde wegen einer Abseitsentscheidung nicht anerkannt (36.). Der Niendorfer TSV operierte einfallslos nur noch mit langen Bällen Bällen auf Pedroso-Busso, der damit aber nichts anfangen konnte.

Vier Minuten nach dem Wechsel endlich einmal ein schöner Spielzug der Gäste. Malte Wilhelm legte fein auf Ole Natusch links im Sechzehner ab, doch Natusch Geschoss verfehlte das Tor deutlich. Wenig später flankte Markus Schwoy, auffälligster Akteur der Niendorfer an diesem Abend, von rechts auf den am langen Pfosten lauernden Pedroso-Busso, dessen Kopfballtor sehr zum Unverständnis der Niendorfer wegen Abseits die Anerkennung versagt blieb..
Ein Kopfballaufsetzer aus 10 Metern von Sebastian Semtner der nur knapp das Billstedter Gehäuse verfehlte (59.) beendete dann die beste Phase des Oberligisten, der danach zwar weiter drückte, doch die letzte Entschlossenheit vermissen ließ. Zudem räumte Billstedts Innenverteidigung um den überragenden Alexander Bogunovic und Oskar Sulinski alles weg, was Richtung Tor kam und hielt so der Drangphase der Gäste stand.

Zehn Minuten vor dem Spielende brachte dann Billstedts Bogunovic einen langen Ball aus der eigenen Hälfte in den Gäste-Strafraum. Da beim Abwehrversuch Tim Heysen ein Handspiel unterlief, zeigte Schiedsrichter Andre Neumann (vom FC Elmshorn) auf den ominösen Punkt. Scerbinin übernahm selbstbewusst die Verantwortung und vollstreckte eiskalt in die rechte untere Torecke(80.). Auf die Frage nach dem Spiel, ob er denn nervös gewesen sei meinte der symphatische Scerbinin bescheiden: „Ein wenig, aber es ging ja nicht um die WM“.

Die verbleibenden 14 Minuten hatte die Abwehr der Hausherren kaum etwas gegen sich nicht gerade aufbäumende Niendorfer auszustehen. Ein Team, in der die mannschaftliche Geschlossenheit den Sieg erzwang, feierte den Finaleinzug ausgiebig und geht fürwahr nicht als Außenseiter ins Endspiel.

Andreas Laas, Trainer der Niendorfer Mannschaft zeigte sich schwer enttäuscht: „ Durch einen aus meiner Sicht mehr als zweifelhaften Strafstoß so spät zu verlieren, ist schon sehr bitter, zumal Pedroso-Bussos Treffer nie im Leben abseits war. Abgesehen davon habe ich nicht bei allen meinen Spielern den letzten Willen erkennen können“.

V/W Co-Trainer Andreas Heeschen strahlte über das ganze Gesicht: „ Wir sind hier heute klar verdient ins Pokalfinale eingezogen. Niendorf hat mich mit seinen ewigen langen Bällen in die Spitze enttäuscht“.


hvp

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