
Neben dem SC Victoria Hamburg (Vorletzter mit neun Punkten) und dem FC St. Pauli II (Tabellen-15. mit 16 Zählern) schwebt in der Regionalliga Nord plötzlich auch der Hamburger SV II, der auf dem 13. Rang punktgleich mit der St. Pauli-Reserve ist, aber eine um 17 Treffer bessere Tordifferenz aufweist, in Abstiegsgefahr, was für die Auf- und Abstiegskandidaten im Hamburger Amateur-Bereich nicht gut ist (SportNord berichtete ausführlich).
Somit sollten alle Hamburger Amateurfußballer, unabhängig davon ob sie Sympathien für die „Rothosen“ empfinden, der HSV-Reserve die Daumen drücken, wenn sie am Mittwoch, 21. November zum Nachholspiel beim SV Wilhelmshaven, der mit zwölf Zählern als Drittletzter zurzeit den ersten Regelabstiegsplatz belegt, gastieren. Die Nachholpartie des zehnten Spieltages, die Anfang Oktober wegen starken Regenfällen ausgefallen war, wird um 18 Uhr im Jadestadion angepfiffen. Zuletzt waren beide Teams nicht gerade erfolgreich: Während die Wilhelmshavener immerhin zwei Punkte aus ihren jüngsten fünf Partien holten (der letzte Sieg gelang am 3. Oktober in Hamburg mit einem 3:2 bei St. Pauli II), zuletzt aber am vergangenen Freitag eine 0:3-Heimpleite gegen den BV Cloppenburg kassierten (Tore: Rogier Krohne/15., Bernd Gerdes/36. und Tim Wernke/55.), verlor die HSV-Reserve zuletzt viermal in Folge und gewann nur eine ihrer jüngsten neun Aufgaben.
Besonders heftig war die am vergangenen Sonnabend bezogene 1:6-Klatsche beim Aufstiegsanwärter Holstein Kiel, bei der Dennis Bergmann nur zum zwischenzeitlichen 1:2 verkürzen konnte (21.); für die Kieler traf Marc Heider gleich dreimal (19., 75., 88.), zudem waren Casper Johansen (12.), Tim Siedschlag (25.) und Marcel Schied (44.) erfolgreich. Nun kann man im Holstein-Stadion verlieren, ohne Frage – aber lange werden es sich die HSV-Verantwortlichen wohl nicht mehr anschauen, wie ihre Zweiten Herren gen Fünfte Liga taumeln. Und sollte es nun auch in Wilhelmshaven nichts Zählbares für den Hamburger Bundesliga-Nachwuchs geben, könnte es ungemütlich für Coach Rodolfo Esteban Cardoso werden. Der 44-Jährige hatte das Traineramt bei der HSV-Reserve im Januar 2009 von Karsten Bäron übernommen; auch damals steckte die Zweitvertretung der „Rothosen“ in der alten Regionalliga Nord im Abstiegskampf fest (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
Was nicht gerade hoffen lässt: Die jüngsten drei Duelle mit dem SVW verloren die Hamburger, nämlich beide Partien der Vorsaison (1:2 auswärts und 0:1 daheim) sowie ihr vorletztes Gastspiel an der Jade (1:3). Davor hatte es dreimal hintereinander immerhin zu einem Unentschieden gereicht (am 12. September 2009 gab es auch auswärts ein 2:2). Den letzten HSV-Sieg in Wilhelmshaven gab es am 13. September 2008 mit einem 4:0. Von bisher insgesamt 22 Pflichtspielen gegen den SVW gewannen die Hamburger sieben, erreichten sechsmal ein Unentschieden und verloren neunmal. In Wilhelmshaven gab es immerhin jeweils drei Siege und drei Unentschieden sowie fünf Niederlagen. Im Kader von SVW-Coach Christian Neidhart steht auch Mouhaman Fousseni Alassani, der in seiner Jugend in Hamburg kickte (unter anderem beim SV Lurup, TuS Osdorf, Altona 93 sowie JFV Hamburg-Oststeinbek) und bis zum März 2012 noch beim FC St. Pauli II spielte.
(JSp)