Regionalliga: Neu-Coach Seeliger spricht Klartext


Wie SportNord bereits berichtete, übernahm Thomas Seeliger (42) beim Regionalligisten Altona 93 am Mittwoch das Traineramt von Torsten Fröhling (42), der gemeinsam mit seinem Trainerteam gehen musste (siehe unten stehenden Link). Seeliger, der zuletzt den TSV Holm (Kreisliga 8) trainierte, kehrt damit zum Klub von der Griegstraße zurück, für den er von 1983 bis 1987 (unter Coach Willi Reimann) gekickt hatte, bevor er zu Fortuna Düsseldorf ging.

Seeliger, der für den FC St. Pauli, Düsseldorf, TSV 1860 München, VfL Wolfsburg, SC Freiburg und TSV Eintracht Braunschweig insgesamt 235 Zweit- und 86 Erstliga-Spiele absolvierte, nahm sich noch am Mittwochabend Zeit für ein Interview mit SportNord ...


SportNord: Wie kam es zum Kontakt mit Altona??
Thomas Seeliger: „Der Kontakt ist über Ronald Lotz zustande gekommen, mit dem ich von 1989 bis 1991 für Eintracht Braunschweig in der Zweiten Liga spielte und nun bei den Alten Herren des SC Victoria zusammen kicke. Lotz hat im Hintergrund mit den Verantwortlichen von Altona Gespräche geführt, bei denen nach Lösungen gesucht wurde, wie der Verein sich finanziell besser aufstellen kann. Auch für mich kam es dann sehr überraschend und kurzfristig dazu, dass wir uns am Dienstagabend an einen Tisch gesetzt haben. Anschließend wollten die Altonaer Offiziellen dann das Gespräch mit Fröhling und seinem Trainerteam suchen ...“

SportNord: ... tut Ihnen Fröhling leid?
Seeliger: „Ich bin davon überzeugt, dass Fröhling gute Arbeit geleistet hat. Die Altonaer Mannschaft steht für ihre Verhältnisse und den Etat, mit dem der Klub auskommen muss, in der Regionalliga wirklich gut da. Aber es gab ja wohl auch keine sportlichen Gründe dafür, dass Fröhling entlassen wurde, sondern es soll sich um wirtschaftliche Dinge gehandelt haben. Und grundsätzlich tut mir natürlich jeder Trainer leid, der entlassen wird!“

SportNord: Werden Sie in den nächsten Tagen Kontakt mit Fröhling aufnehmen?
Seeliger: „Wohl eher nicht – ich denke, es ist für alle Beteiligten besser, wenn zunächst einmal etwas Gras über die ganze Sache wächst.“

SportNord: Wie haben die Altonaer Spieler den Trainerwechsel aufgenommen?
Seeliger: „Der Fußball-Alltag ist nun einmal sehr schnelllebig, und die Situation eines Vereins sowie seiner Trainer und Spieler ändern sich oftmals innerhalb eines Tages sehr kurzfristig. Wer, wie ich, schon länger im Fußball-Geschäft tätig ist, weiß das ... Und für die meisten Altonaer Spieler war es sicher auch nicht das erste Mal, dass sie im Laufe einer Saison einen Trainerwechsel erleben. Fakt ist, dass die Spieler heute vernünftig trainiert haben. Und sie müssen sich jetzt eben neu orientieren: Mit mir ist jetzt ein neuer Trainer da – und wenn sie persönlich weiterkommen und Erfolg haben wollen, müssen sie mit mir zusammenarbeiten!“

SportNord: Die Altonaer haben auch ihren bisherigen Co- und Torwart-Trainer entlassen – betreuen Sie die Mannschaft nun ganz alleine?
Seeliger: „Ich werde die Mannschaft in dieser Woche alleine betreuen und auf das Spiel gegen Hannover 96 II vorbereiten, denn so kurzfristig war nun keine andere Lösung möglich. Bald werden wir aber darüber sprechen, in welcher Form ich zukünftig Unterstützung bekommen kann. Am Mittwochabend stand ich mit 21 Spielern auf dem Platz, und natürlich bekomme ich es hin, dass sich alle gut bewegen und vernünftig trainieren – aber natürlich wäre die Hilfe eines Co-Trainers oder Betreuers sehr sinnvoll.“

SportNord: Das Altonaer Auftaktprogramm ist hammerhart – haben Sie keine Angst, dass Sie einen Fehlstart hinlegen?
Seeliger: „Wissen Sie, im Grunde genommen ist doch jedes Spiel und jeder Gegner sehr schwer. Ich bemühe jetzt zwei alte Fußball-Weisheiten: Man muss die Gegner so nehmen, wie sie kommen – und jedes Spiel muss zunächst einmal gespielt werden, so auch unsere übernächste Partie beim Spitzenreiter KSV Holstein Kiel. Natürlich ist es immer schön, wenn man einen erfolgreichen Einstand hat – aber ich würde auch dann nicht nervös werden, wenn wir in den ersten Spielen keine Erfolge einfahren sollten. Wir müssen noch eine bestimmte Anzahl an Punkten holen – ich habe zwar den Taschenrechner noch nicht herausgeholt,

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