Regionalliga Nord: Pauli erneut ohne Sieg


Vor der Geisterkulisse von gerade einmal 130 zahlenden Zuschauern kam es am gestrigen Mittwoch um 15:00 Uhr auf dem Victoria Sportplatz zum Nachholspiel vom 18. Spieltag zwischen dem FC St. Pauli II und dem SV Wilhelmshaven. Tabellenplatz 14 gegen Platz 18, dennoch kein Abstiegskampf, da es ja bekanntlich dieses Jahr keine richtigen Verlierer gibt.

Dass es für die Gäste aus Wilhelmshaven zur ersten Punkteteilung der Saison kam, hatten sie einer konzentriert geführten ersten Halbzeit und ihrem Schlussmann Hergen Gerdes zu verdanken, der einen ganzstarken Eindruck hinterließ.
Das Pauli-Team um Trainer Jörn Großkopf fehlte in Halbzeit Eins die letzte Entschlossenheit und hatte nach 24 Minuten nur eine klare Gelegenheit, doch Carsten Rothenbach setzte einen Schuss aus der Drehung im Strafraum der Gäste knapp am Tor vorbei.

Für die Jadestädter hatte Christian Skoda bereits nach 10 Minuten die Führung auf dem Fuße, doch St. Paulis Torwart Arvid Schenk parierte glänzend. Beim 1:0 für Wilhelmshaven wurde Innenverteidiger Admir Softic von seinen Mitspielern geherzt, der nach einem Freistoß kurz hinter der Mittellinie durch Süleyman Celikyurt in einer Traube von Köpfen aus ca. neun Metern per Kopf zuletzt am Ball gewesen sein soll. Im offiziellen Spielbericht wurde Clikyurt als Torschütze vermerkt. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Daniel Riehl (vom TuS Schwachhausen) verpasste Mehmet Ari per Kopf um Haaresbreite das mögliche 2:0 für Wilhelmshaven, genauso wie zwei Minuten nach dem Wechsel Musa Karli, der rechts im Pauli Strafraum abzog, doch sein Schuss nur denkbar knapp am langen Pfosten vorbeistrich.

Kurz darauf wechselte dann St. Paulis Trainer Großkopf Kevin Weidlich für Selcuk Tidim ein, womit die Offensive eine klare Belebung erfuhr.
Nach einem von Erdogan Pini getretenen Eckball war dann Fabio Morena mit dem Kopf zur Stelle, doch Gäste Schlussmann Gerdes beförderte den Ball mit einem Reflex aus der Gefahrenzone (57.). Nur vier Minuten darauf wurde der nun verspürbare Offensivgeist der Kiez Kicker durch den 1:1 Ausgleich von Kevin Weidlich belohnt, der hierbei allerdings von einem Gegenspieler angeschossen zum unfreiwilligen Torschützen avancierte. Hier sah die Gästeabwehr schlecht aus, die nun ein wenig ins Schwimmen geriet und sich wenig später nach einem Foul von Fatih Yilmaz am fleißigen Kristof Kuczynski einem Elfmeter von Mouhaman Alassani gegenübersah. Alassani verwandelte sicher und brachte St. Pauli in Führung (65.).

Sehr gute Gelegenheiten durch den eingewechselten Erdinc Güner - Keeper Gerdes war erneut zur Stelle – und durch zwei Pauli Akteure, die nur knapp an einer Hereingabe von Weidlich am Ball vorbeigesprungen waren, konnten nicht zum vorentscheidenden 3:1 genutzt werden (73./75.). So kam es wie es kommen musste. Gäste Sturmtank Francky Sembolo glich nach einer Unachtsamkeit in der St.Pauli Abwehr nach 80 Minuten zum 2:2 aus. Torwart Gerdes rettete fünf Minuten vor Schluss den einen alles in einem verdienten Punkt für die Gäste, als er erneut einen Kopfball, diesmal von Kuczysnki entschärfen konnte.

Gäste Trainer Christian Neidhart meinte nach dem Spiel: „Am Ende mussten wir mit dem Punkt zufrieden sein, auch wenn wir zur Halbzeit hätten höher führen müssen. Es ist wichtig, dass wir diesmal was Zählbares mitgenommen haben“.

Sein Gegenüber Jörn Großkopf äußerte seine Enttäuschung über den nicht eingefahrenen Sieg: „Aufgrund unserer Chancen in der zweiten Halbzeit hätten wir das Spiel klar für uns entscheiden müssen. Aber nun müssen wir mit dem einen Punkt leben“.


hvp

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