Schleswig-Holstein-Liga: Eutin zurück auf der Erfolgsspur


Zwei angeschlagene Teams trafen am Sonntag in der Schleswig-Holstein-Liga aufeinander: Der TuS Hartenholm hatte seine vorherigen drei Partien allesamt deutlich verloren, während Eutin 08 eine 2:6-Heimpleite gegen Flensburg 08 auf dem Magen lag. „Deshalb haben wir die Marschroute ausgegeben, von der ersten bis zur letzten Minute den Ball laufen zu lassen, und das wurde auch gut umgesetzt“, lobte 08-Co-Trainer Stefan Anders, der in Abwesenheit des Eutiner Cheftrainers Hans-Friedrich „Mecki“ Brunner (privater Termin) verantwortlich an der Seitenlinie stand.

Immer wieder bauten die Gäste das Spiel im Zentrum gut auf und trugen dann schnelle Angriffe über die Außen vor ‒ doch sie nutzten ihre Chancen zunächst nicht. In der 40. Minute gingen die Ostholsteiner aber in Führung: Als sich Christian Rave außen gut durchgesetzt hatte, köpfte Florian Stahl seine Flanke am langen Pfosten zum 0:1 ein. Die Hartenholmer kamen jedoch vor 150 Zuschauern postwendend zum Ausgleich: Die Eutiner leisteten sich auf der Außenbahn einen Stellungsfehler und Malte Delfs verwertete die folgende Flanke zum überraschenden 1:1 (41.). Dadurch schöpften die Hausherren in der Pause neuen Mut ‒ und tatsächlich kam es zu Beginn des zweiten Durchgangs sogar noch besser für die zuletzt so arg gebeutelten Segeberger. Nach einem Eckstoß, den Martin Genz gut herein geschlagen hatte, schoss Tolga Güvenir zum 2:1 ein. „Beide Gegentore waren ärgerlich, können aber passieren“, sagte Anders.

Die Hartenholmer standen danach noch tiefer und kompakter ‒ aber die Gäste machten nun schneller als in der ersten Halbzeit Nägel mit Köpfen. Der starke Timo Klotz spielte nacheinander Doppelpässe mit Kevin Hübner und Stahl, stand dadurch frei vor TuS-Torwart Jakob Lübke und schoss zum 2:2 ein (58.). Dann war es 08-Kapitän Rave, der sich, obwohl ihn Oberschenkel-Probleme plagten, mit einem wahren Kraftakt durch die Hartenholmer Abwehr hindurch tankte und diese Energieleistung mit dem 2:3 krönte (64.). Nun mussten die Segeberger wieder etwas offensiver werden. Den sich ihnen dadurch bietenden Platz nutzten die Eutiner zu einem weiteren schönen Angriff über den Flügel ‒ und bei einer Kopie des ersten Treffers war es erneut Stahl, der am zweiten Pfosten zum 2:4 einköpfte (73.). In der Schlussphase vergaben die Eutiner noch drei hundertprozentige Großchancen, was Anders als „sehr ärgerlich“ empfand: Nacheinander scheiterten, nachdem die Gäste die Hartenholmer Abseitsfalle überwunden hatten, die eingewechselten Sebastian Witt (85.) und Julian Brauer (88.) sowie Stahl (90.) jeweils freistehend entweder an Lübke oder am eigenen Nervenkostüm.

„Da habe ich mir an der Seitenlinie die Haare gerauft, denn da hätten wir definitiv noch einen klareren Sieg herausschießen müssen“, sagte Anders. TuS-Trainer Jörg Schwarzer räumte im Gespräch mit Anders ein, dass der Eutiner Sieg „in Ordnung gehen“ würde. Anders sprach abschließend neben Halo Ali, der früh für den verletzten Philip Nielsen ins Spiel kam und nach langer Pause und seiner jüngsten Erkrankung stark spielte, auch den Hartenholmern noch ein Lob aus: „Sie haben sich tapfer gewehrt und uns das Leben sehr schwer gemacht!“

 Redaktion
Redaktion Artikel