Schleswig-Holstein-Liga: SVT punktet gegen VfB II


Mit Defensivmann Sven Haldau (24), den erst kürzlich nachverpflichteten Mittelfeldspielern André Kalbau (22) und René Gradert sowie den Offensivkräften Jan-Moritz Bruhn 25) und René Lübcke (25) stehen fünf ehemalige Spieler des VfB Lübeck II beim Schleswig-Holstein-Liga-Neuling SV Todesfelde II unter Vertrag. Bruhn (neun Mal), Gradert (fünf Mal) und Kalbau (ein Mal) waren sogar einst für die Erste Mannschaft des VfB in der Regionalliga am Ball. Als die Todesfelder nun am vierten Schleswig-Holstein-Liga-Spieltag die VfB-Reserve empfingen, war aber Lübcke aus Sicht der Segeberger der Mann des Tages: Beide Tore erzielte der Mann mit dem kahl geschorenen Schädel – doch der Reihe nach ...

Die Todesfelder verschliefen, „wieder einmal“ wie Liga-Obmann Heiko Spiering genervt feststellte, die Anfangsphase. Der Lübecker Henrik Sirmais konnte auf der rechten Seite schalten und walten, wie er wollte, und seine Flanke nutzte Sebastian Heidel zum frühen 0:1 (3.). Dieser Rückstand rüttelte die Hausherren aber offensichtlich wach, denn fortan gestalteten sie das Geschehen ausgeglichener. Nach einem schnellen Todesfelder Konter herrschte dann erstmals Aufregung im Gäste-Strafraum, als VfB-Keeper Benjamin Gommert einen Ball nicht festhalten konnte und dann Lübcke von den Beinen holte. So sah es zumindest Schiedsrichter Yavuz Yilmaz, der deshalb auf den Elfmeterpunkt zeigte – die, wenn es denn ein Foul war, eigentlich fällige Rote Karte (wegen Verhinderung einer klaren Torchance) aber stecken ließ. VfB-Coach Denny Skwierczynski indes betonte auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff felsenfest: „Aus meiner Sicht war es kein Elfmeter!“ Lübcke, in der Saison 2007/2008 noch selbst für die VfB-Reserve am Ball, verwandelte jedenfalls sicher gegen Gommert, der im Kreis Segeberg aufwuchs und beim TV Trappenkamp das Torhüter-Handwerk erlernte, zum Ausgleich (18.).

Anschließend machten die Todesfelder ihre spielerischen Nachteile mit Kampfgeist wett, was auf den immer schwieriger werdenden Bodenverhältnissen (die Partie wurde mehrmals wegen Regen und Gewitter unterbrochen) umso wertvoller war. Nach der Pause ließen die Segeberger auch ihre spielerischen Fähigkeiten vereinzelt aufblitzen und die Lübecker Viererabwehrkette ganz alt aussehen: Ein Steilpass von Kalbau landete bei Lübcke, der alleine aufs VfB-Gehäuse zulief und mit dem Außenrist abgeklärt zum 2:1 vollstreckte (51.). In der 70. Minute bejubelten die Hausherren sogar das 3:1, als Kamil Krol am langen Pfosten stehend eine Rechtsflanke von „Joker“ Enno Schottler einnickte. Die Lübecker schlichen schon niedergeschlagen zum Mittelkreis – da erst bemerkte Referee Yilmaz, dass sein Assistent Lars Gruhlke eine Abseitsposition anzeigte, und nahm die Anerkennung des Treffers zurück. „Aus unserer Sicht stand Krol nicht im Abseits“, schimpfte Spiering. Doppelt bitter für die Todesfelder, dass „Joker“ Masami Okada, erneut nach Vorarbeit des überragenden Sirmais, im direkten Gegenzug mit seinem ersten Pflichtspiel-Tor in Deutschland zum 2:2 ausglich (71.).

Der 19-Jährige Okada, der in diesem Sommer von den Urawa Red Diamonds an die Lohmühle gekommen war, hatte erst in der vergangenen Woche die Spielgenehmigung des japanischen Verbandes erhalten. In der Schlussphase versprühte der Gastgeber nur noch bei Standardsituationen so etwas wie Torgefahr, während die Lübecker (mit Liga-Leihgabe Moritz Hinkelmann) nun auf den Siegtreffer drängten. Nachdem SVT-Kapitän Dominik Lembke für ein hartes Einsteigen von vorne von Referee Yilmaz, der sehr schnell Verwarnungen aussprach, die Rote Karte bekommen hatte, hatte VfB-Kapitän Jan-Philipp Kalus nach einem Eckstoß das 2:3 auf dem Kopf – Torwart Benjamin Heskamp, in den vergangenen beiden Jahren in Lübeck (allerdings beim FC Dornbreite) aktiv, drehte den Ball aber in überragender Manier noch um den Pfosten herum und rettete seinen Todesfeldern damit einen Punkt. „Aus unserer Sicht geht das Unentschieden in Ordnung“, befand SVT-Trainer Thomas Möller, der als Aktiver einst 36 Zweitliga-Spiele für die Erste Mannschaft der Lübecker absolvierte. Schlusswort Skwierczynski: „Wir haben viel getan, aber es kam wenig dabei heraus!“

(JSp)

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