
Die Vorfreude ist riesig: In der Saison 2018/2019 tritt der Heidgrabener SV erstmals überhaupt in der Bezirksliga an, nachdem er am 27. Mai ein packendes „Endspiel“ beim TuS Hemdingen-Bilsen mit 2:1 gewonnen und dadurch den Titel in der Kreisliga 8 geholt hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). „Anschließend habe ich zahlreiche Glückwünsche von früheren Weggefährten erhalten − aber auch von Trainerkollegen, mit denen ich länger nichts zu tun hatte“, freute sich HSV-Coach Ove Hinrichsen, der zugab: „Es hat ein paar Tage gedauert, bis ich die Geschehnisse verarbeitet hatte.“ Der Trainer spielte an auf die dramatische Nachspielzeit in Hemdingen, in der seine Elf erst den 1:1-Ausgleich kassiert, dann aber durch Philippe Schümann postwendend den 2:1-Siegtreffer erzielt und sich so den Titel gesichert hatte. „Jede andere Mannschaft wäre nach diesem Nackenschlag tot gewesen − aber wir sind noch einmal aufgestanden“, lobte Hinrichsen. Noch emotionaler als direkt nach der Partie sei es für ihn „in den Tagen danach“ gewesen, so Hinrichsen, der zugab: „Ich habe immer wieder eine Gänsehaut bekommen, wenn ich die Zeitungsberichte gelesen und die Momente Revue passieren lassen habe.“
Im Rückblick auf die vergangene Saison sparte Hinrichsen nicht mit Superlativen: Die Hinrunde sei „mittelmäßig“ verlaufen, was dazu führte, dass die Heidgrabener zur Saison-Halbzeit als Tabellen-Dritter satte 13 (!) Punkte hinter dem damals noch ungeschlagenen Spitzenreiter Hemdingen-Bilsen lagen. „In der Rückrunde haben meine Jungs dann aber etwas Übermenschliches und Einmaliges geleistet“, sagte Hinrichsen mit Verweis darauf, dass der „kleine HSV“ seine letzten sieben Partien gewann und aus den zwölf Liga-Spielen in 2018 satte 33 von 36 möglichen Punkten holte: „Es war eine überragende zweite Halbserie.“ Allerdings sei die Anspannung in den letzten Wochen auch „extrem groß“ gewesen, gestand Hinrichsen: „Wir wussten, dass wir uns im Fern-Duell mit den Hemdingern keinen Ausrutscher mehr leisten dürfen, um noch das ,Finale' am letzten Spieltag erreichen zu können.“
Nach der Perspektive für die neue Saison befragt, entgegnete Hinrichsen: „Ich traue meiner Mannschaft, die sehr lernfähig ist, die Bezirksliga definitiv zu.“ Seine Zuversicht bezieht der 47-Jährige auch aus der Altersstruktur seiner Elf: „Wir haben neben vielen jungen Spielern einige erfahrene Akteure − die Mischung stimmt.“ Auch, da Offensivmann Christoph Ketelhohn einige Monate ortsabwesend sein wird, würden Neuzugänge dem Team „ohne Frage gut tun“, so Hinrichsen, der „bereits einige Gespräche führte“, jedoch auch versicherte: „Ich gebe jedem Spieler die Chance, sich in der Bezirksliga zu beweisen − aber selbst, wenn wir keine Zugänge hätten, wäre ich guter Dinge, dass wir in der neuen Liga mithalten können.“