Unter sagenhaftem Verletzungspech litt in der vergangenen Saison Björn Dohrn: Am 4. November 2017 erlitt der Stürmer beim Aufwärmen vor dem Regionalliga-Derby von Altona 93 beim Hamburger SV II einen Meniskusriss. Nachdem Dohrn sich wieder heran gekämpft und es am 31. März im Spiel gegen den BSV Schwarz-Weiß Rehden erstmals in die Start-Elf geschafft hatte, wurde er in der 86. Minute gefoult und trug erneut einen Meniskusriss davon. Ende April stand dann fest, dass Dohrn in diesem Sommer zum FC Union Tornesch zurückkehrt (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
Für die Tornescher hatte Dohrn im Frühjahr 2016 mit 17 Toren großen Anteil daran, dass die Bezirksliga-Vizemeisterschaft und der Aufstieg in die Landesliga Hammonia gelang, wo er dann in der Saison 2016/2017 mit 38 Treffern Torschützenkönig wurde. Im Interview spricht der 23-Jährige nun über seine Verletzungen, seine Erfahrungen auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn und seine Ziele für die Zukunft ...
SportNord: Die wichtigste Frage zuerst: Wie geht es Ihnen?
Björn Dohrn: „Inzwischen geht es mir wieder ganz gut: Ich merke von Tag zu Tag, dass sich der Zustand des Knies verbessert, und bin guter Dinge, dass ich bald im Beruf wie auch im Sport wieder voll einsatzbereit bin.“
SportNord: Wie oft denken Sie an das Stadt-Derby im Herbst 2017 zurück, in dem Sie in der Start-Elf stehen sollten, sich dann aber beim Aufwärmen verletzten?
Dohrn: „Gedanken daran kommen tatsächlich hin und wieder noch einmal hoch. Das war wirklich bitter für mich, weil ich mich endlich in die erste Formation gekämpft hatte − und dann auch noch gegen die 2. Mannschaft des HSV. Ich wollte zeigen, dass ich zu Recht in dieser Liga spiele. Und dementsprechend groß war die Enttäuschung, als ich mich dann, kurz bevor es losgehen sollte, verletzte.“
SportNord: Was war die Ursache für die erneute, zweite Verletzung in Ihrem linken Knie?
Dohrn: „Dass ich mir wenige Monate später die gleiche Verletzung noch einmal zugezogen habe, lässt vermuten, dass nach dem ersten Mal etwas noch nicht richtig verheilt war. Zu früh wieder angefangen hatte ich allerdings nicht, da ich mich stets an die ärztlichen Vorgaben gehalten habe.“
SportNord: Wie ist die Prognose für den weiteren Heilungsverlauf und wann sehen wir Sie wieder auf dem Platz?
Dohrn: „Die Ärzte sagen, dass sich mein Knie wieder vollkommen von den Verletzungen erholen wird. Mit viel Glück kann es im August noch etwas mit der Rückkehr auf den Rasen werden − und spätestens im September werde ich meine Jungs wieder tatkräftig unterstützen.“
SportNord: Wie fällt nach einem Jahr bei Altona 93 und in der Regionalliga Ihr Fazit aus?
Dohrn: „Altona 93 ist natürlich ein geiler Verein. Das zeigen alleine schon die Fans, die bis nach Wolfsburg fahren, um ihre Lieblinge anzufeuern. Außerdem habe ich mit Jungs zusammen gespielt, die richtig etwas am Ball konnten. Da habe ich mir schon einige Dinge abgeschaut. Dieses Jahr war für mich ein Erlebnis, wobei das Testspiel gegen den englischen Erstligisten Huddersfield Town vermutlich der absolute Höhepunkt war. Im Nachhinein würde ich wohl immer wieder die gleiche Entscheidung treffen, was den Wechsel nach Altona angeht.“
SportNord: Es mangelte Ihnen ja sicher nicht an anderen Angeboten. Weshalb haben Sie sich zu einer Rückkehr nach Tornesch entschlossen?
Dohrn: „Nachdem ich den FC Union im letzten Sommer verlassen hatte, wurde mir von den Vereinsverantwortlichen direkt und in regelmäßigen Abständen immer wieder eine offene Tür versprochen. Außerdem verstehe ich mich mit vielen Spielern sehr gut und der Kontakt ist in dem Jahr auch nie abgerissen. Nicht zu verachten ist natürlich auch der kurze Weg für mich in das schöne Torneum: Da ich aus Elmshorn komme, benötige ich nur wenige Minuten.“
SportNord: Der neue Tornescher Trainer Thorben Reibe hat auch fünf Spieler vom VfL Pinneberg, die über reichlich Oberliga-Erfahrung verfügen, mitgebracht. Was für eine Perspektive hat der FC Union Ihrer Meinung nach kurz- und mittelfristig?
Dohrn: „Ich freue mich sehr auf die Verstärkungen, von denen ich auch schon alle kennenlernen durfte. Sie können uns weiterbringen und auch persönlich passen sie in die Mannschaft. Für dieses Team geht der Weg irgendwann auf jeden Fall in die Oberliga Hamburg, davon bin ich fest überzeugt − und das ist mit dieser überragenden Sportanlage auch Pflicht! Ob der Aufstieg schon in der nun anstehenden Saison 2018/2019 gelingt, ist natürlich fraglich. Ich bin aber guter Dinge, dass wir für diese Spielzeit eine gute Truppe − auch in der Breite − haben und oben mitspielen können.“