
Weil der Rasenplatz im VfL-Stadion 1 an der Fahltsweide unbespielbar war, sagten die Verantwortlichen des VfL Pinneberg ihr für den Sonntag vorgesehenes Landesliga-Hammonia-Spiel gegen den Niendorfer TSV II schon am Freitagnachmittag ab. Zugute kam dies der VfL-Reserve, die für ihren A-Kreisklassen-Keller-Kick beim TSV Uetersen prominente Unterstützung erhielt. Neben Liga-Trainer Wojciech Krauze waren mit Özay Alasan und Jakub Kokoc zwei weitere Spieler dabei, die zu den Stammkräften der Ersten Mannschaft der Kreisstädter zählen.
Auch, weil die Uetersener Akteure in der Anfangsphase konfus wirkten und nicht bei der Sache zu sein schienen, erwischten die Pinneberger einen echten Traumstart. Engin Afsin (9. Minute), Alasan (12.) sowie Kokoc (15.) sorgten für eine 3:0-Führung und TSV-Spielertrainer Florian Blaedtke gab zu: „Wir haben uns in einem erschreckenden Zustand präsentiert.“ Nach ihren drei schnellen Toren ließen es die VfL-Kicker in der Folge etwas ruhiger angehen, weshalb das 0:3 auch der Pausenstand war. Nach dem Seitenwechsel gab es dann ein erstes Lebenszeichen der Rosenstädter, als Ionut-Nicusor Popescu zum 1:3 verkürzte (49.). „Da keimte etwas Hoffnung auf“, so Florian Blaedtke.
Die Pinneberger taten zwar nicht mehr als nötig, doch konnte Haci Mustafa Uzel, den VfL-Trainer Thomas Bull in der Pause eingewechselt hatte, den Drei-Tore-Abstand mit seinem 1:4 wieder herstellen (73.). Daniel Höfer verkürzte für die Uetersener auf 2:4 (77.), doch dann legte Alasan seine Tore zwei (78.) und drei (79.) nach. Der daraus resultierende 6:2-Endstand bedeutete für Bulls Team den höchsten Sieg, seitdem es im Sommer von der Dritt- zur Zweitvertretung seines Vereins geworden war. „Wir haben auch in der Höhe verdient verloren“, gab Florian Blaedtke ehrlich zu.
Kurios war, dass mit Kai Seeliger ausgerechnet der Trainer der SG Sportfreunde Holm/Wedeler TSV, die ein direkter Rivale des TSV Uetersen und der VfL-Reserve im Kampf um den Klassenerhalt in der A-Kreisklasse 5 ist, als Schiedsrichter die Partie pfiff. „Vor dem Anpfiff habe ich mich über diese Ansetzung auch gewundert“, gestand Florian Blaedtke, der aber nach den 90 Minuten voll des Lobes für Kai Seeliger war: „Er war ein guter, fairer Spielleiter.“