A-Kreisklasse 6: Der 1. FC Quickborn II wehrt sich gegen Rassismus-Vorwürfe

Jan Ketelsen weilte als Liga-Trainer des 1. FC Quickborn am Sonnabend unter den Zuschauern.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

In den vergangenen Jahren war der 1. FC Quickborn immer ein Verein, der für ein faires, sportliches Miteinander, für Integration und für Inklusion stand. Umso überraschender waren die Vorwürfe, die Juan Ricardo Novoa Martinez, Trainer des VSK Blau-Weiß Ellas II, nach dem von ihm am Sonnabend abgebrochenen A-Kreisklassen-Spiel bei der FCQ-Reserve erst auf der Instagram-Seite seines Teams und dann auch im Gespräch mit SportNord gegen die Eulenstädter erhob. SportNord ließ daraufhin auch die FCQ-Seite zu Wort kommen.

 

Klaus-Peter Stumpf, Trainer des 1. FC Quickborn II, erklärte:

Wegen eines anderen Termins konnte ich nicht die komplette Spielzeit vor Ort sein, sondern musste die Betreuung der Mannschaft während der Partie meinem Co-Trainer Arlind Hami überlassen. Ich habe aber nicht nur vor dem Anpfiff, sondern auch nach dem Spielabbruch mit meinen Spielern gesprochen und kann versichern, dass Rassismus bei uns absolut keinen Platz hat. Wir sind doch selbst eine Multi-Kulti-Mannschaft. Ja, unsere Spieler sabbeln auf dem Platz zu viel und haben auch schon zu viele Gelbe Karten wegen Meckerns kassiert. Aber ich kenne die Mannschaft jetzt seit 2016, als ich sie im Jugendbereich übernommen habe, und kann nur noch einmal betonen: Für Rassismus ist bei uns kein Platz. Mir liegt inzwischen auch der Sonderbericht des Schiedsrichters vor, und dort ist ebenfalls nichts von einer rassistischen Äußerung zu lesen.“

 

Jan Ketelsen, Trainer der Liga-Mannschaft des 1. FC Quickborn (Kreisliga 8), die in den letzten Jahren mehrmals den Fairness-Preis des Hamburger Fußball-Verbandes gewann, ergänzte:

„Ich war bei dem Spiel als Zuschauer vor Ort und habe, um das vorwegzunehmen, nichts von einer rassistischen Beleidigung mitbekommen. Allerdings war es so, dass die Mannschaft von Blau-Weiß Ellas sehr schnell durch ihre Mentalität auffällig geworden ist, um es einmal positiv auszudrücken. Schon nach zehn Minuten ging es los, dass die Spieler der Gast-Mannschaft mit den Entscheidungen des Schiedsrichters unzufrieden waren. Es folge ein ständiges Gezeter und Gesabbel, das sich allerdings vornehmlich zwischen den Ellas-Akteuren und dem Referee abspielte. Probleme zwischen den Spielern beider Mannschaften habe ich nicht wahrgenommen.

Unstrittig ist, dass die Spieler unserer zweiten Mannschaft keine Kinder von Traurigkeit sind. Um das festzustellen, genügt ein Blick auf die Fairness-Tabelle. Aber dieses Mal haben sie sich wirklich auf keine verbalen Scharmützel eingelassen, was vielleicht auch daran lag, dass es eine Vorgeschichte gab. Denn vor anderthalb Jahren hatte es schon einmal Stress in einem Spiel gegen Blau-Weiß Ellas gegeben. Auch, wenn ich sicher kein neutraler Beobachter war, sondern das Geschehen durch die FCQ-Brille verfolgt habe, kann ich wirklich nur beteuern, dass ich ausnahmslos Kontroversen zwischen Schiedsrichter und Gast-Mannschaft, nicht aber zwischen den beiden Teams wahrgenommen habe.

Der Roten Karte, die kurz nach der Pause gegen einen Ellas-Spieler verhängt wurde, ging ein Foul unseres Spielers voraus. Dieses wurde auch sofort gepfiffen vom Schiedsrichter, der auf Freistoß für Ellas entschied, ehe der Gefoulte am Boden liegend unseren Spieler beleidigt hat, wofür er vom Platz gestellt wurde. Darauf folgten dann ja noch die Gelb-Roten Karten. Trotz Unterzahl hatte Ellas eine Großchance zum 1:1-Ausgleich, ehe ein Ellas-Akteur seine Mitspieler aufgefordert hat, das Spielfeld zu verlassen. Zu diesem Zeitpunkt stand unsere Mannschaft geschlossen am Mittelkreis, sodass zumindest in dieser Situation kein verbaler Ausfall von einem Quickborner Spieler die Ursache für den Verzicht des Gegners auf eine Spielfortsetzung gewesen sein kann.“

(Johannes Speckner)

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