Testspiel: So lief der Neustart des TuS Osdorf


„Danke, dass ihr da wart.“ Bei den meisten der rund 30 Zuschauer, die am Donnerstagabend am Blomkamp weilten, bedankte sich Cemil Yavas persönlich für ihr Kommen. „Ich bin zufrieden mit der Resonanz“, sagte der Liga-Manager, der nach einer persönlichen Auszeit zurückkehrte zum TuS Osdorf. Bei dessen Neu-Start nach dem Abstieg aus der Oberliga Hamburg und dem Verzicht auf den Landesliga-Platz gewann das komplett neu formierte, zukünftige Bezirksliga-West-Team der Osdorfer sein erstes Testspiel gegen den FC Roland Wedel (Kreisliga 5) mit 5:2.

„Ich finde, das war ein guter erster Auftritt“, urteilte Yavas. Es sei „natürlich noch nicht alles rund gelaufen“, ergänzte der 38-Jährige, „aber das wäre bei so vielen neuen Gesichtern auch zu viel verlangt“. Yavas stellte klar, dass es „keine personellen Engpässe“ am Blomkamp geben würde: „Wir haben aktuell 28 Mann, sodass unsere Trainer in den Übungseinheiten ganz genau hinschauen können, welche Spieler sich anbieten.“ Gut möglich also, dass TuS-Coach Bennet Krause, der nach dem von SportNord am 9. Mai vermeldeten Landesliga-Verzicht zwei Tage später via „Fussifreunde“ noch dementiert hatte, ehe der „Rückschritt“ in die Bezirksliga nach dem Meldeschluss Anfang Juni nicht mehr zu verhehlen war, noch ein paar Akteure aussortiert.

Kurios: Von den Feldspielern, die am Donnerstag auf dem Platz standen, verfügte Moritz Rosemeier mit 33 Oberliga-Einsätzen für den TuS Osdorf über die meiste klassenhöchste Erfahrung – er kickt inzwischen aber für die Wedeler. „Er tut unserem Spiel sehr gut“, lobte Roland-Trainer Andre Kordts, der seinen Schützlingen insgesamt „einen ordentlichen Auftritt“ attestierte. Meysam Islami, Neuzugang aus dem A-Jugend-Oberliga-Team des SC VW Billstedt 04, markierte den ersten Gäste-Treffer. Dann wurde das Osdorfer Torwart-Urgestein Claus Hencke (41, seit 2016 im Verein), der für die letzte halbe Stunde zwischen die Pfosten rückte, noch von Constantin Weis zum 5:2-Endstand bezwungen, nachdem sich der Wedeler schön um einen TuS-Verteidiger herumgedreht und im Fallen eingeschossen hatte.

Insgesamt hatten die Osdorfer aber deutlich mehr vom Spiel: Sie ließen den Ball gut und schnell laufen, legten ein hohes Tempo vor und attackierten den ballführenden Wedeler immer wieder mit mehreren Akteuren gleichzeitig. „So wollen wir auch in der Liga auftreten: Mutig und forsch“, betonte Yavas, der „guter Dinge“ ist, dass seine Osdorfer „in der Saison 2023/2024 einen Platz im oberen Drittel der Bezirksliga West erreichen“. Sollte er Recht behalten, kann er zu den Liga-Heimspielen vielleicht auch wieder mehr Zuschauer begrüßen. „Wenn kein Gewitter angesagt gewesen wäre, wären bestimmt schon gegen Roland Wedel noch ein paar Besucher mehr gekommen“, vermutete Andreas Förste, Vater von Tjorven Förste, der als bisherige Nummer eins der TuS-Reserve von Yavas gehalten wurde und in der ersten Viertelstunde das Tor hütete.

(Johannes Speckner)

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