
Das Zulassungsverfahren zur Regionalliga Nord der Herren für die kommende Saison 2020/2021 steht in diesem Jahr ganz im Schatten der derzeitigen Situation rund um das Coronavirus. „Die aktuelle Lage lässt keinerlei Spekulationen zu, wann der Spielbetrieb fortgesetzt werden kann und wie dies die Gestaltung der Ligen in den kommenden Monaten beeinflusst“, hieß es in einer Pressemitteilung, die Jana Miglitsch, die beim Norddeutschen Fußball-Verband Referentin für die Kommunikation sowie den Spielbetrieb ist, am Donnerstagvormittag verschickte. Diese Probleme berühren sowohl die Verbands- als auch die Vereinsverantwortlichen und deren Planungen für die kommende Spielzeit.
Obwohl nach wie vor die Eindämmung der Ausbreitung des Virus‘ oberste Priorität hat, muss die Organisation des Spielbetriebs unter Berücksichtigung aller Eventualitäten fortgesetzt werden. So haben die Offiziellen von 27 Vereinen aus Norddeutschland für die kommende Spielzeit 2020/2021 fristgerecht, sprich bis zum Dienstag, 31. März eine Zulassung für die kommende Saison in der Regionalliga Nord beantragt und ihre Unterlagen zur Prüfung beim Nord-FV eingereicht. „Erstmals wird dabei seitens des Verbands auf die Prüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit verzichtet“, hieß es in der Pressemitteilung, in der Nord-FV-Präsident Günter Distelrath auf die besondere Situation bei den Klubs hinwies: „Uns ist bewusst, dass die aktuelle Lage den Vereinen einiges abverlangt. Da geht es nicht nur um finanzielle Dinge, sondern auch um organisatorische Hürden, die jetzt bewältigt werden müssen. Daher bin ich froh, dass die Zahl der Bewerber auch in diesem Jahr konstant hoch ist.“
Neben den 18 aktuellen Regionalligisten beantragten vorsichtshalber auch die Offiziellen der beiden Drittligisten aus dem Bereich des Nord-FV eine Viertliga-Zulassung, obwohl der SV Meppen und der TSV Eintracht Braunschweig im aktuellen Drittliga-Klassement als Tabellen-Vierter beziehungsweise -Neunter dem möglichen Aufstieg in die Zweite Bundesliga deutlich näher sind als der Abstiegszone. Zudem gibt es sieben Aufstiegsanwärter aus den Oberligen. Aus den höchsten Klassen von Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen meldete jeweils nur ein Team. Somit würden der FC Teutonia 05, 1. FC Phönix Lübeck sowie FC Oberneuland in der Aufstiegsrunde um zwei Regionalliga-Plätze kämpfen, falls denn alle drei Vereine die Zulassung erhalten und die Spiele nach dem Ende der regulären Saison stattfinden können. Aus Niedersachsen gibt es sogar vier Aufstiegsanwärter; hier ist der Modus eigentlich so, dass das bestplatzierte Team, das eine Zulassung erhält, direkt aufsteigen und die zweitbeste Mannschaft, die zugelassen wurde, in die Relegation gegen den Regionalliga-Drittletzten (dem derzeitigen Stand nach Altona 93) gehen würde.
Kurios: Im vergangenen Jahr hatten ebenfalls 27 Vereine beim Nord-FV eine Regionalliga-Zulassung beantragt; aus dem Bereich des Hamburger Fußball-Verbandes waren es dieselben fünf Vertreter wie in diesem Jahr, wobei Altona 93 damals wie die Teutonen ein Aufstiegsanwärter in der Oberliga war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
Hier eine Übersicht der Teams, die eine Zulassung beantragt haben, sortiert nach ihren Landesverbänden und ihrer derzeitigen Spielklasse:
Hamburg (fünf Vereine):
FC Eintracht Norderstedt (Regionalliga Nord)
FC St. Pauli II (Regionalliga Nord)
Hamburger SV II (Regionalliga Nord)
Altona 93 (Regionalliga Nord)
FC Teutonia 05 (Oberliga Hamburg
Schleswig-Holstein (fünf Vereine):
VfB Lübeck (Regionalliga Nord)
SC Weiche Flensburg 08 (Regionalliga Nord)
Heider SV (Regionalliga Nord)
Holstein Kiel II (Regionalliga Nord)
1. FC Phönix Lübeck (Oberliga Schleswig-Holstein)
Bremen (zwei Vereine):
SV Werder Bremen II (Regionalliga Nord)
FC Oberneuland (Bremen-Liga)
Niedersachsen (14 Vereine):
SV Meppen (Dritte Liga)
Eintracht Braunschweig (Dritte Liga)
VfL Wolfsburg II (Regionalliga Nord)
SV Drochtersen/Assel (Regionalliga Nord)
BSV Schwarz-Weiß Rehden (Regionalliga Nord)
VfB Oldenburg (Regionalliga Nord)
TSV Havelse (Regionalliga Nord)
Lüneburger SK Hansa (Regionalliga Nord)
Hannover 96 II (Regionalliga Nord)
SSV Jeddeloh (Regionalliga Nord)
HSC Hannover (Regionalliga Nord)
VfV Borussia 06 Hildesheim (Oberliga Niedersachsen)
SV Atlas Delmenhorst (Oberliga Niedersachsen)
VfL Oldenburg (Oberliga Niedersachsen)
1. FC Germania Egestorf/Langreder (Oberliga Niedersachsen)