
Als André Ehlers, Liga-Obmann des Kummerfelder SV, vor dem Gastspiel beim TV Haseldorf bei einem Daheimgebliebenen anrief, war er noch zum Scherzen aufgelegt. „Das Spiel wurde vorverlegt“, sagte er, als der Angerufene sich über die Hintergrund-Geräusche wunderte – dabei stammten diese vom „Vorspiel“ der TVH-Reserve gegen die SV Lieth III. Als dann im Schlosspark-Stadion die Kreisliga-Partie zwischen Haseldorf und Kummerfeld begann, hatten zunächst die Hausherren gut Lachen: Sie kamen nämlich hervorragend ins Spiel und gingen nach einer schönen Balleroberung auch früh in Führung. Den ersten Schuss von Robin Bhakdeeyut wehrte KSV-Keeper Timo Herrmann noch ab, den Nachschuss versenkte Bhakdeeyut dann aber zum 1:0 (9.).
Fortan verlief die Partie sehr zweikampfbetont; dass seine Spieler in der ersten halben Stunde gleich vier Gelbe Karten kassierten, erklärte TVH-Trainer Thomas Janiczek wie folgt: „Das waren keine bösen Fouls, aber die gegnerischen Spieler waren gedanklich oftmals einen Tick schneller!“ Einen Foulelfmeter, den Schiedsrichter Martin Prigge (vom FC Süderelbe) zum Ärger von Janiczek verhängte, obwohl der Kummerfelder in dieser Aktion noch zum Torschuss gekommen war, schossen die Gäste noch an die Latte (13.), ehe Christopher Klengel nach 25 Minuten zum verdienten 1:1 ausglich. Dabei blieb es bis zur Pause. „Kummerfeld hat nur mit langen Bällen operiert, was wir mit unserer Spielweise provoziert haben“, stellte Janiczek zufrieden fest. Erst nach einer Stunde hatte Ehlers dann wieder Grund zum Lachen, als Dominik Berlin das Team vom Ossenpadd in Führung brachte. „Leider war plötzlich ein Kummerfelder frei, weil wir etwas zu offensiv geworden sind“, klagte Janiczek. Nach dem 1:3 von Ole Fankhänel (76.) hätte Bhakdeeyut für neue Spannung sorgen können, schoss aber knapp am rechten Außenpfosten vorbei (80.). Statt 2:3 hieß es kurz darauf 1:4 (wiederum Berlin/83.), was den Endstand bedeutete. „Vom läuferischen und kämpferischen Einsatz her kann ich meinem Team aber keinen Vorwurf machen“, so Janiczek, der abschließend urteilte: „Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft, der Kummerfelder SV hatte aber die besseren Einzelspieler!“ Während der Haseldorfer Vorsprung auf die Abstiegszone auf sechs Punkte zusammenschrumpfte, verteidigte Kummerfeld den dritten Platz.
(JSp)