
Während der SV Eichede II in der Schleswig-Holstein-Liga zuletzt dreimal in Folge gewann, holte der SV Todesfelde im selben Zeitraum nur einen Punkt. Dieser Trend hätte sich am Sonntag durchaus fortsetzen können, als die beiden Teams zum direkten Duell an der Todesfelder Dorfstraße aufeinander trafen – wenn, ja wenn die Gäste in der ersten Halbzeit ihre guten Chancen in etwas Zählbares umgemünzt hätten.
„Wir hätten in Führung gehen müssen“, wusste SVE-Coach Björn Manke. Vor allem zwei Aktionen blieben in Erinnerung, bei denen die Stormarner hätten treffen müssen: In der achten Minute war es nach einem Fehlpass von Jorrit Bernoth der in den vorherigen Partien noch so treffsichere Lamin Jawla, der freistehend knapp am Tor vorbei zielte. Und es war erneut Jawla, der mit einem Schuss aus Nahdistanz den SVT-Torwart Timo Holst zu einer Glanzparade zwang (38.). „In diesen beiden Situationen haben wir sehr viel Glück gehabt“, gab Sven Firsching, Sportlicher Leiter des SVT, zu. Während die Gäste von Beginn an hellwach waren, taten sich die Segeberger vor allem in der ersten Viertelstunde noch sehr schwer. Weil es dem SVT-Spiel an Ordnung und einer klaren spielerischen Linie fehlte, hatte die SVE-Reserve einige Freiheiten, die sie aber nicht auszunutzen wusste. Nach einer halben Stunde traten auch die Hausherren erstmals offensiv in Erscheinung, als ein 20-Meter-Schuss von Dennis Studt nur knapp am Ziel vorbei flog. Drei Minuten später köpfte Oliver Zebold nach einem Bernoth-Freistoß am Fünfmeterraum von rechts aus knapp über die Latte. So wurden die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt.
Nach der Pause machten die favorisierten Todesfelder dann schnell Nägel mit Köpfen: Eine Linksflanke vom starken Felix Hamann segelte durch den SVE-Strafraum und am zweiten Pfosten schoss Zebold eiskalt zum 1:0 ein. Anschließend registrierte SVT-Trainer Sascha Sievers zufrieden, dass sein Team nun Herr des Geschehens war. Allerdings versäumten es die Segeberger, zeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. So zielte Bernoth nach einer schönen Einzelaktion einen Tick zu hoch (65.). Studt, Rene Lübcke und Vincenzo Testa machten es danach nicht besser. Die Gäste traten nun offensiv gar nicht mehr in Erscheinung und mussten die letzten 20 Minuten in Unterzahl absolvieren: Jawla foulte an der Todesfelder Eckfahne (!) Hamann und bekam dafür „Rot“ – eine harte Entscheidung. Da das Foul direkt vor der Todesfelder Tribüne war, schäumten anschließend die Emotionen über. Ein Wort ergab das andere, es kam zu einer Rudelbildung und Schiedsrichter Daniel Siemers (vom Griebeler SV) verwies Manke, der auf den Platz geeilt war, um seine Spieler zur Ruhe zu bringen, von seiner Trainerbank. Bernoth vergab noch eine weitere Großchance, nachdem er zwei Gäste-Verteidiger und Keeper Fabian Lucassen bereits ausgespielt hatte (81.). Dafür behielt Daniel Schumacher nach einem Pass von Matthias Rückert in der Nachspielzeit frei vor Lucassen die Nerven und traf zum 2:0-Endstand (95.). „Aufgrund der zweiten Halbzeit und der Mehrzahl an klaren Torchancen haben wir verdient gewonnen“, urteilte Firsching.
(JSp)