Landesliga Hammonia: Hattrick-Sieg an der Kreuzkirche


Der FC Teutonia 05 hat eigentlich den Vorteil, einen bei vielen Gegnern gefürchteten Grandplatz seine Heimspielstätte nennen zu können. Der TSV Uetersen fühlt sich aber offensichtlich an der Kreuzkirche sehr wohl, denn am Sonntag verließen die Rosenstädter den dortigen Grandplatz bereits zum dritten Mal in Folge als Sieger. Nach einem 1:0 (am 16. Dezember 2011) und einem 5:0 (am 19. August 2012) triumphierten sie nun mit 4:1. Die Teutonen investierten sowohl in der Anfangsphase als auch über weite Strecken der zweiten Halbzeit zu wenig, um etwas Zählbares mitnehmen zu können. Allerdings haderten sie auch, nicht ganz unverständlich, mit Schiedsrichter Martin Ghafury (vom HSV Barmbek-Uhlenhorst).

In der 36. Minute hatte Ghafury eine elfmeterreife Aktion des ansonsten vorzüglich spielenden TSV-Verteidigers Mats-Lennart Enderle gegen Awudu Moro nicht geahndet. „Da hätten wir uns über einen Strafstoß nicht beschweren können“, gab selbst TSV-Liga-Manager Oliver Engl, der es als langjähriger Verteidiger wissen muss, zu. In der Schlussminute bekamen stattdessen die Uetersener einen Elfmeter zugesprochen, als Philipp Ehlers nach einem Duell mit Teutonias Verteidiger Hagen Albert Bastian im Strafraum zu Boden gegangen war. Als 05-Coach Carlos Negreda Tide klagte „Hier pfeifst du es, und für uns nicht“, wurde er von Ghafury von der Trainerbank verwiesen. Philipp Ehlers selbst verwandelte den Strafstoß zum 1:4-Endstand. Unter dem Strich geht der TSV-Sieg aber vollkommen in Ordnung, denn die Gäste hatten von Beginn an deutliche Vorteile. Florian Blaedtke hatte die frühe Chance zum 0:1, doch von halbrechts aus schoss er nicht platziert genug, so dass Teutonias Torwart Morten Peetz noch parieren konnte (7.). Vier Minuten später lag der Ball im Netz – zuvor hatte der Referee aber bereits abgepfiffen, weil er Parvis Sadat-Azizi nach einem Pass von Frank Saaba im Abseits gesehen hatte. Drei Minuten später gelang Sadat-Azizi dann aber nicht nur ein regulärer, sondern auch ein wunderschöner Treffer: Nach einem Pass von Kevin Koyro von der rechten Seite lupfte Sadat-Azizi den Ball von der Strafraumgrenze aus herrlich über den herausstürzenden Peetz hinweg zum 0:1 ins Netz.

Mit dieser Führung im Rücken waren die Rosenstädter weiterhin überlegen: In der Abwehr sehr sicher stehend, deckten sie mit ihrem variablen Offensivspiel immer wieder Lücken in der Deckung der Hausherren auf. Als Saaba von Sadat-Azizi über die linke Seite steil geschickt worden war, schoss er noch deutlich am langen Eck vorbei (23.). Sechs Minuten später erzielte Saaba dann aber sein erstes Tor nach seiner Rückkehr zum TSV: Einen eigentlich harmlosen Blaedtke-Schuss hatte Peetz nach vorne abklatschen lassen, im Nachsetzen war Saaba robuster als Teutonias Bastian und lief mit dem Ball zum 0:2 über die Torlinie. Erst danach kamen die Hausherren besser ins Spiel und als TSV-Torwart Christoph Richter einen Schuss nur nach vorne abprallen lassen konnte, staubte der quirlige Moro zum 1:2 ab (44.). Ärgerlich für die Uetersener, denn eine höhere Pausen-Führung wäre leicht möglich gewesen. Im zweiten Durchgang vergab Teutonias Burak Bayram eine gute Chance zum Ausgleich (48.), viel mehr ließ die Gäste-Abwehr nicht mehr zu. Auf der anderen Seite war Saaba erst zweimal im Pech (nach einer Rechtsflanke von Philipp Ehlers kam er am langen Pfosten einen Schritt zu spät, dann säbelte er nach Koyros Kopfball-Ablage über den Ball), behauptete sich dann aber stark gegen zwei Teutonen und schoss links halbhoch zum 1:3 ein (75.). Unschön und unnötig, dass Saaba seinen zweiten Torerfolg provokant vor Teutonias Burak Sinan Gezer feierte, wofür er auch die Gelbe Karte erhielt. Nach dem Abpfiff strahlte Engl: „Dieser Platz liegt uns einfach!“

(JSp)

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