
Von unschönen Szenen überschattet wurde das 2:2-Unentschieden des SC Vier- und Marschlande II gegen den FC Bingöl 12 am Sonntag. Nachdem Schiedsrichterin Kristina Nicolai (vom TSV DuWo 08) in der 64. Minute einem Gäste-Akteur wegen eines groben Foulspiels die Rote Karte gezeigt hatte, habe es „eine fünf- bis sechsminütige Unterbrechung“ gegeben und „sogar ein Abbruch drohte“, wie es anschließend auf der Internet-Seite der SCVM-Reserve hieß.
Zum Spielverlauf: Auf dem Kunstrasenplatz am Zollenspieker gingen die Gäste in der 14. Minute in Führung, als Musab Akdag den Ball durch die Beine von SCVM-Keeper Maurice Herzog hinweg zum 0:1 versenkte ‒ vergeblich reklamierten die Vier- und Marschländer, dass der Ball zuvor bereits die Grundlinie überquert gehabt hätte. Vier Zeigerumdrehungen später sprach Nicolai der Heim-Elf nach einem Foul an Anton Karau einen Elfmeter zu, zeigte dem Bingöl-Akteur aber „nur“ die Gelbe Karte, obwohl es nach Ansicht der SCVM-Offiziellen eine Notbremse war. Fakt ist: Joshua Mülter verwandelte den Strafstoß zum 1:1 (18.). Als sich die Hausherren einen Ballverlust leisteten und Pascal Stut beim Klärungsversuch am Spielgerät vorbei schlug, kam Bingöls Christian Szubert vor dem herausstürzenden Maurice Herzog an die Kugel und sorgte für die erneute Gäste-Führung 1:2/22.). Unglaublich, aber wahr: Alexander Behrens egalisierte zügig zum 2:2 (26.), so dass innerhalb von 13 Minuten vier Tore gefallen waren.
Kurz vor der Pause schnupperte das Bingöl-Team an der erneuten Führung, aber Maurice Herzog lenkte den Ball stark noch an die Umrandung seines Gehäuses. „In der Folge gab es in der bis dahin hart aber fair geführten Partie kleine Auseinandersetzungen“, hieß es auf der Internet-Seite der SCVM-Reserve, deren Verantwortliche präzisierten: „Die Gäste hielten es dauernd für nötig zu kneifen, nachzutreten und verbal aufzufallen.“ Für ein grobes, von hinten vorgenommenes Foul an Kay Jacobsen, bei dem „der Ball schon zwei Sekunden im Seiten-Aus lag“, so die Vier- und Marschländer, sah ein Bingöl-Akteur die eingangs erwähnte Rote Karte, was „erhitzte Gemüter bei Bingöl“ und „die üblichen Pöbeleien“ nach sich zog: „Die Spieler wollten erst auf uns los, dann waren die meckernden Zuschauer Schuld, dann das Schiedsrichtergespann ‒ jedenfalls hatten unsere Ordner jede Menge zu tun“, hieß es auf der Internet-Seite der SCVM-Zweiten.
Als der Ball dann wieder rollte, drängten die Hausherren in Überzahl auf den 3:2-Siegtreffer. Doch Hendrik Graff scheiterte aus Nahdistanz, Jacobsen hatte mit einem Fernschuss kein Glück und Mülter fand freistehend in Bingöl-Torwart Ramazan Gün seinen Meister. Die Gäste setzten in der Schlussphase auf Konter, die aber ebenfalls nichts mehr einbrachten, so dass es auch nach dem Ablauf einer langen Nachspielzeit beim 2:2 blieb. Dieses Ergebnis bedeutete für Vier- und Marschlande II nach dem vorherigen 3:3 beim FC St. Pauli IV (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) „das zweite unglückliche Unentschieden in Folge“, wie die Offiziellen auf ihrer Internet-Seite haderten.