Je oller, desto doller? Dieser saloppe Spruch scheint auf den SC Egenbüttel II zuzutreffen: „Mit einem gefühlten Durchschnittsalter von 35 Jahren gewinnen wir mit 3:1 beim Favoritenschreck TSV Heist“, hieß es auf der facebook-Seite der SCE-Reserve, die am Sonntag mit ihrem fünften Auswärtssieg in Folge ihre Tabellenführung in der Kreisliga 8 untermauerte und weiterhin vier Punkte vor dem Rang-Zweiten SC Ellerau (4:0-Sieger bei Holsatia/Elmshorner MTV) liegt. Jene Ellerauer hatten die „Heistmer Jungs“ vor zwei Wochen mit 3:1 geschlagen (SportNord berichtete). Dass es nun erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder eine Heimniederlage setzte, nannte TSV-Trainer Rainer Ossenbrüggen „ärgerlich und unnötig“.
In der ersten Halbzeit seien die Heistmer „klar die bessere Mannschaft“ gewesen“, betonte Rainer Ossenbrüggen. Im Duell zweier Teams, denen jeweils mehrere Stammkräfte fehlten, schnupperten die Hausherren schon in der fünften Minute am Führungstor − doch Hannes Grossmann nahm einen Ball erst umständlich an und scheiterte dann. „Eine Direktabnahme hätte wohl im Netz gezappelt“, vermutete Rainer Ossenbrüggen. Statt 1:0 stand es kurz darauf 0:1, als SCE-Spielertrainer Mario Schacht (36 Jahre alt) sich im TSV-Strafraum drehen und ungehindert einschießen konnte. „Das mussten wir erst einmal verdauen“, befand Rainer Ossenbrüggen. Doch dann schlug die Heim-Elf zurück: Moritz Grossmann eroberte einen Ball und passte nach rechts zu Marcel Bastide, der bis zur Grundlinie hinunter lief und in die Mitte flankte, wo Hannes Grossmann zum 1:1 einköpfte (27.).
Kurz darauf verpasste der aufgerückte TSV-Verteidiger Tim Ossenbrüggen bei einem Lattenkopfball nur knapp die Führung und Rainer Ossenbrüggen war beim Gang in die Kabine „sehr zuversichtlich“, während einige SCE-Spieler verlauten ließen, dass sie „mit den Kräften am Ende“ seien. Nach der Pause leisteten sich die Heistmer aber einen Ballverlust, den die erfahrene Egenbütteler Mannschaft sofort ausnutzte: Pietro Sacco (40 Jahre alt) erzielte das 1:2. „In der Folge wogte die Partie hin und her ‒ wir haben zwar nicht mehr so gut wie im ersten Durchgang gespielt, hätten aber trotzdem das 2:2 erzielen können“, urteilte Rainer Ossenbrüggen. Das 1:3 von Jan Reimer, der mit seinen 29 Jahren im Vergleich zu seinen Mitspielern ein „junger Hüpfer“ ist und den eingangs erwähnten Altersschnitt drastisch senkte, bedeutete die Entscheidung (79.) ‒ Erfahrung schlug Heimstärke.