
Wurde in der Sommerpause die Frage gestellt, wer in der Bezirksliga West in der Saison 2009/2010 der Titel-Favorit ist, wurde oft der TuS Osdorf genannt. Nun mühten sich die Osdorfer, die in diesem Sommer vom Hamburger Fußball-Verband aus der Süd- in die West-Staffel versetzt worden waren, am ersten Spieltag zu einem 2:1-Sieg gegen den SV Rugenbergen II: Emmanuel Duah (44., Vorarbeit Sascha Blume) und Pawel Kanczewski (90., Hakim Korkmaz) trafen.
Einen überzeugenderen Auftakt in die neue Spielzeit erwischte der Niendorfer TSV II, der zuletzt gleich zwei Mal hintereinander Vizemeister der Bezirksliga West geworden war: Beim SC Teutonia 10 gab es einen 5:2-Kantersieg. An der Max-Brauer-Allee legte die NTSV-Reserve einen Traumstart hin: Nach Vorarbeit von Philip Koberger traf Daniel Richert mit einem strammen Schuss zum 0:1 (6.). Nur sechs weitere Minuten später lief es anders herum, als Koberger einen Richert-Eckstoß zum 0:2 einköpfte. Und in der 16. Minute unterlief der Teutonia-Keeper eine Koberger-Flanke, die Patrick Göhrmann dankbar zum 0:3 einköpfte.
Immerhin: Die Hausherren steckten den Kopf nicht in den Sand beziehungsweise Grand, sondern kamen durch einen schönen Freistoß des 19-Jährigen Kenan Zongür zum 1:3 (28.). Anschließend drängten die Hausherren zwar auf den Anschlusstreffer, konnten sich vor der Pause aber keine klaren Chancen mehr erspielen; auf der Gegenseite schoss Koberger nach Göhrmann-Zuspiel zum 1:4 ein (41.), die Teutonia-Abwehr störte den NTSV-Torjäger dabei im eigenen Strafraum nicht energisch genug. „Sämtliche Gegentore fielen durch zum Teil furchtbare, individuelle Fehler“, ärgerte sich Teutonia-Trainer Marc Zippel.
Nach dem Seitenwechsel rannten die Hausherren unbeirrt weiter an, doch NTSV-Torwart Matthias Ahrens konnte einige gute Gelegenheiten der Teutonen zunichte machen. In der 57. Minute schlenzte der reaktivierte Matthias Kumpfert, der bereits 2004 von der SV Halstenbek-Rellingen II zu Teutonia gewechselt war und laut Zippel „eine gute Leistung zeigte“, einen weiteren Freistoß zum 2:4 ins Gäste-Gehäuse. „Anschließend hatten wir zwei, drei richtig gute Chancen, die wir aber leider überhastet vergeben haben“, haderte Zippel nicht nur mit dem Abwehr-Verhalten, das vor allem in der Luft große Mängel offenbarte, sondern auch mit der Chancen-Verwertung seines Teams.
Das Ende vom Lied: Koberger, vor dessen Torgefährlichkeit Zippel seine Elf ausdrücklich gewarnt hatte, traf nach einem Konter und finalem Pass von Göhrmann zum 2:5-Endstand (72.). Ganz glücklich verließ jedoch auch NTSV-Trainer Edgar Groß nicht die Max-Brauer-Allee: Bastian Holm sah in der Nachspielzeit noch die Rote Karte – Schiedsrichter Ari Osman fühlte sich vom Niendorfer Mittelfeldmann beleidigt. Zippel betonte abschließend: „Wir haben den Saison-Auftakt gründlich verpatzt – das müssen wir nun am nächsten Wochenende irgendwie wieder gutmachen!“ Am Sonntag, 9. August, gastiert Teutonia beim Landesliga-Absteiger Blau-Weiß 96 Schenefeld. (JSp)