Bezirksliga West: Schwere Zeiten für den SCP


Weil Florian Jensen, der beim 1:2 zum Liga-Start beim Hetlinger MTV und beim 1:3 in der Zweiten Runde des Lotto-Pokals gegen die SV Halstenbek-Rellingen jeweils stark gehalten hatte, im Urlaub weilte, hütete am Freitagabend Tim Kleinworth das Gehäuse des SC Pinneberg. An dem 31-Jährigen, das sei klargestellt, lag es nicht, dass die Kreisstädter am Ende mit einem 1:5 ihre dritte Pflichtspiel-Niederlage in Folge kassierten. In der Bezirksliga West ist die Elf des neuen SCP-Trainers Björn Schiller nun als eine von fünf Mannschaften noch punktlos.

Dabei hatten die Pinneberger auf dem heimischen Rasenplatz an der Raa zunächst Feldvorteile. Dies lag auch daran, dass sich die Gäste wiederholt selbst das Leben schwer machten: „Bälle, die wir gewonnen hatten, haben wir oft gleich wieder hergeschenkt“, tadelte HSV-Coach Ove Hinrichsen. Nach einer halben Stunde kamen die Heidgrabener trotzdem zu zwei guten Chancen, bei denen Nils-Marvin Schwarz aber erst am langen Eck vorbeizielte (30. Minute) und dann an Kleinworth scheiterte (36.). Kurz vor der Pause gingen schließlich die Hausherren in Führung: Einen Ballverlust der Heidgrabener nutzten sie zum Gegenstoß und einen Querpass von Stephen Barth verwertete Mikail Pekdemir, der einst auch höherklassig auf Torejagd gegangen war, zum 1:0 (44.).

Hinrichsen wurde in der Kabine nicht nur „etwas lauter“, wie er selbst zugab, sondern er nahm auch eine Systemumstellung vor – die prompt fruchtete. So gelang dem „kleinen HSV“ zügig der Ausgleich: Nach einem Eckstoß von Serge Haag scheiterte Marvin Kirch erst an Kleinworth und dann an einem Pinneberger Abwehrbein, ehe er im dritten Versuch zum 1:1 traf (46.). In der Folge fehlte den Gästen bei drei Umschaltsituationen die nötige Präzision: Ihre Pässe waren zu lang, weshalb der gut mitspielende Kleinworth jeweils weit vor seinem Tor klären konnte. So dauerte es bis in die 67. Minute, ehe die Heidgrabener die Partie komplett zu ihren Gunsten drehten: Dann lief Dennis Lebedinski nach einem Schnittstellenpass alleine auf Kleinworth zu, umspielte den Keeper und schoss zum 1:2 ein (67.).

Zehn Zeigerumdrehungen später scheiterte Schwarz, als er das kurze Eck anvisierte, an Kleinworth – doch der Abpraller sprang zu Serge Haag, der in das lange Eck vollendete. Dann erlief sich Lebedinski eine zu kurze Kopfballrückgabe eines Pinnebergers, kam vor Kleinworth an den Ball und traf zum 1:4 (88.), ehe in der Nachspielzeit auch Schwarz noch „sein“ Tor erzielte: Nach mehreren vergeblichen Versuchen belohnte er sich für seine Einsatzbereitschaft, indem er nach einem Schnittstellenpass von Martin Schwabe an Kleinworth vorbeizog und zum 1:5-Endstand traf (92.). Hinrichsen nannte den ersten Bezirksliga-Saisonsieg seines Teams „definitiv verdient“, allerdings sei das Ergebnis am Ende „vielleicht um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen“.

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