Regionalliga: HSV-Reserve startet mit Kantersieg


Eine andere Herangehensweise als der TSV Schilksee und Eutin 08, die 2015 beziehungsweise 2017 aus der Oberliga Schleswig-Holstein in die Regionalliga aufgestiegen und dort mit einem deutlich „aufgerüsteten“ Team angetreten waren, wählten in diesem Sommer die Verantwortlichen des Heider SV. Die Dithmarscher verzichteten darauf, das Portemonnaie zu öffnen: „Wir haben keinen großen Geldgeber und wollen uns auch nicht in eine solche Abhängigkeit begeben“, erklärte der Heider Coach Sönke Beiroth, weshalb er „größtenteils auf die Mannschaft setzt, die in der vergangenen Saison den Aufstieg geschafft hat.“ Tatsächlich standen mit Calvin Ehlert (kam vom Landesligisten BSC Brunsbüttel) und Jan Wansiedler (aus der A-Jugend von Holstein Kiel) nur zwei Neuzugänge in Beiroths Start-Elf, als am Sonnabend das erste Regionalliga-Saisonspiel beim Hamburger SV II anstand. Und am Ende kassierte der Neuling eine deutliche 1:5-Niederlage.

Auf der Wolfgang-Meyer-Sportanlage an der Hagenbeckstraße war der Zuschauer-Zuspruch größer, als erwartet: Insgesamt kamen 550 zahlende Gäste, von denen viele noch vor dem Kassenhäuschen standen, als der Anpfiff erfolgte. Anders als einige dieser Anhänger weilte Dieter Hecking, neuer Chefcoach der HSV-Profis, schon auf seinem Platz auf der Tribüne, die auf der U-Bahn-Seite des Platzes steht, als die „Rothosen“ in der zwölften Minute in Führung gingen: Zunächst wurden zwei Versuche von Lukas Pinckert von der vielbeinigen Gäste-Abwehr noch abgelockt, doch den zweiten Abpraller versenkte Maximilian Geißen per 16-Meter-Flachschuss und feierte sein 1:0 mit einem Luftsprung. Die „Rothosen“ spielten weiter nach vorne und haderten mit Schiedsrichter Felix Bahr (SV Ahlerstedt/Otterndorf), der ihnen nach einem harten Einsteigen von Gäste-Verteidiger Steffen Neelsen gegen Tobias Fagerström den durchaus möglichen Elfmeter verweigerte. Kurz vor der Pause erhöhte Kusi Kwame auf 2:0 (43.). Dann meinte es Bahr erneut nicht gut mit Fagerström, als er seinen Treffer, der das 3:0 bedeutet hätte, wegen einer angeblichen Abseitsstellung aberkannte (45.).

Kurz nach dem Seitenwechsel durfte Fagerström dann aber endlich jubeln: Nach einem schönen Spielzug über Moritz Broni Kwarteng und Ogechika Heil schob der 19-Jährige zum 3:0 ein (48.). Ein Lebenszeichen der Gäste gab es, als Jonah Gieseler perfekt zum eingewechselten Marvin Wolf spielte, dessen Querpass Tobias Hass zum 3:1 und zum ersten Heider Regionalliga-Treffer nutzte (65.). Dies war der verdiente Lohn für die Dithmarscher, die immer wieder den Weg nach vorne suchten. Klare Vorteile hatte aber weiterhin die Heim-Elf, die durch Fagerströms zweiten Treffer (72.) und einen Kopfball, den Geißen nach einem Eckstoß abgab (93.), noch zum 5:1-Endstand erhöhte. Während die HSV-Reserve durch den höchsten Sieg am ersten Spieltag die Tabellenführung übernahm, liegen die Heider auf dem letzten Platz – und würden dem derzeitigen Stand nach so, wie die Schilkseer 2016 und die Eutiner 2018, gleich wieder absteigen. Aber noch haben die Heider 33 Spieltage Zeit, um es auch hier besser zu machen als die anderen beiden Teams aus dem nördlichsten Bundesland ...

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