
Am Freitagabend, 26. November, gewann der Lemsahler SV zum Auftakt des 18. Spieltages der Kreisliga 6 auf schneebedecktem Platz am Eichelhäherkamp mit 3:2 gegen den Neuling TuRa Harksheide II. Durch den dritten Heimsieg in Folge zog Lemsahl (nun mit 25 Punkten auf Platz acht) im Klassement an der TuRa-Reserve (mit 24 Zählern Rang-Achter) vorbei. Die Harksheider wollen beim Hamburger Fußball-Verband aber Protest gegen die Spielwertung einlegen.
Der Grund dafür: „In der 80. Minute haben die Lemsahler einen Handelfmeter, den Micha Schulz verursacht haben soll und dafür die Gelb-Rote Karte bekam, nicht regelkonform verwandelt“, so TuRa-Betreuer Uwe Löffler, der auf Nachfrage von SportNord präzisierte: „Der Lemsahler Schütze hat den Elfmeter zunächst an den Pfosten geschossen und den Abpraller dann, ohne dass zuvor irgendein anderer Akteur den Ball berührt hat, zum 3:2 ins Tor geschossen – und das ist nicht regelkonform!“ Schiedsrichter Björn Stein (von Germania Schnelsen) entschied zwar zunächst auf Tor, räumte den Regelverstoß aber laut Löffler nach dem Abpfiff ein: „Der Schiedsrichter selbst hat uns geraten, deshalb Protest einzulegen – und das werden wir auch form- und fristgerecht tun“, so Löffler.
LSV-Trainer Thomas Reiniger kann die Aufregung nicht verstehen: „Der Schiedsrichter hat eindeutig Elfmeter nach einem Harksheider Handspiel gepfiffen, sein Assistent hat das auch so angezeigt. Dann hat unser Spieler Timo Dutschmann den Strafstoß geschossen. So, wie ich es von meiner Trainerbank, die allerdings 70 Meter vom entsprechenden Tor entfernt ist, gesehen habe, hat der gegnerische Torwart den Ball zunächst abgewehrt und an den Pfosten gelenkt; von dort sprang er Dutschmann erneut vor die Füße und er hat dann zum 3:2 eingeschossen. Anschließend haben sowohl der Schiedsrichter als auch sein Assistent auf der besagten Seite zum Mittelkreis gezeigt. Fakt ist: Aus meiner Sicht war es ein reguläres Tor und ich weiß nicht, wieso die Harksheider sich so aufregen!“
Am Gespräch, das die Harksheider nach dem Abpfiff mit dem Schiedsrichter führten, nahm Reiniger, der momentan von einer Erkältung geplagt wird, zunächst nicht teil: „Beim Abpfiff hatte ich gerade einen Hustenanfall, und dann habe ich erst einmal das Flutlicht ausgeschaltet“, so Reiniger, der dann aber zu dem Gespräch dazu kam: „Ich hörte noch, wie der Referee zugab, dass er ‚nicht regelkonform gepfiffen‘ habe. Ich habe dazu nur gesagt: ‚Sie haben zur Mitte gezeigt, Ihr Assistent auch, und somit haben Sie eindeutig auf Tor entschieden – und das ist eine unanfechtbare Tatsachen-Entscheidung!‘ ...“ So geht Reiniger nicht davon aus, dass der HFV ein Wiederholungsspiel ansetzen wird: „Ich bin zwar gespannt, denke aber nicht, dass der Harksheider Protest etwas bringen wird!“
In den Fußballregeln 2010/2011 heiß es unter „Regel 14 – Strafstoß“ ganz klar:
„Ausführung
– Der ausführende Spieler muss den Ball mit dem Fuß nach vorne treten.
– Er darf den Ball erst wieder spielen, nachdem dieser von einem anderen Spieler
berührt wurde.
– Der Ball ist im Spiel, wenn er mit dem Fuß berührt wurde und sich vorwärts bewegt.
– Der Schiedsrichter entscheidet, wann der Strafstoß als ausgeführt gilt.
Wenn nach der Ausführung des Strafstoßes der Schütze den Ball erneut (außer mit der Hand) spielt, bevor dieser von einem anderen Spieler berührt wurde, wird ein indirekter Freistoß für das gegnerische Team an der Stelle verhängt, an der sich das Vergehen ereignete (siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung).“
(JSp)