Testspiel: ETV dreht 0:3 gegen Todesfelde zum 7:4


Alle Achtung! Der Eimsbütteler TV, der in der Landesliga Hammonia als Tabellen-Vierter überwintert, gewann am Sonnabend ein Testspiel gegen den SV Todesfelde (Spitzenreiter der Oberliga Schleswig-Holstein) nach einem 0:3-Rückstand noch mit 7:4. „Es ist für uns immer schön, gegen so starke Mannschaften wie Todesfelde oder gegen den Regionalligisten Lüneburger SK zu testen – weil wir die Qualität dafür haben und, um die Jungs an ihre Grenzen stoßen zu lassen“, erklärte Koray Gümüs. Der ETV-Manager präzisierte: „Nach der einen Halbzeit gegen den LSK beim Turnier des TuS Osdorf war das Duell mit den Todesfeldern, die, wenn alles gut für sie läuft, im Sommer an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga teilnehmen werden, ein absoluter Höhepunkt.“

ETV-Trainer Dennis Mitteregger hatte zwei Torhüter und zunächst nur zwölf Feldspieler im Kader, da Jasper Hölscher erst zur zweiten Halbzeit dazu kam. Auf dem Kunstrasenplatz des ETV-Sportzentrum Hoheluft am Lokstedter Steindamm hatten die Gäste zunächst alles im Griff: „Wir haben nicht nur schnell eine 3:0-Führung vorgelegt, sondern auch etwa 80 Prozent der Zweikämpfe gewonnen“, schätzte SVT-Teamchef Sven Tramm, der voll des Lobes für seine Schützlinge war: „Sie haben mit einer großen Laufbereitschaft geglänzt, sich gegenseitig geholfen – und die Stimmung auf dem Platz war glänzend.“ Dagegen räumte Gümüs ein: „In der ersten Halbzeit war unseren Spielern die Unsicherheit, die wohl auch daraus resultierte, dass wir mit dieser Start-Elf noch nie angetreten waren, deutlich anzumerken.“

Ins Schwärmen kam Gümüs dagegen, als er über den Gegner sprach: „Die Todesfelder haben in der ersten Halbzeit körperlich sehr robust gespielt und dabei keinesfalls unfair agiert, sondern Männer-Sport betrieben, wie ich es mir vorstelle.“ Ein SVT-Angriff nach dem anderen rollte auf das Gehäuse von ETV-Torhüter Anton Matthäi zu. „In vorderster Front haben die Todesfelder richtig viel Qualität gehabt und mit hohem Tempo gespielt; hinzu kam ein blindes Verständnis, was uns das Verteidigen schwer gemacht hat“, befand Gümüs. So kamen die Gäste aus dem Kreis Segeberg zu zahlreichen Torschüssen und Paulo-Fernando Bento sowie Henrik Sirmais per Doppelpack legten drei Treffer vor. „Zwei dieser Gegentore haben wir allerdings auch selbst eingeleitet“, tadelte Gümüs, der erfreut registrierte, dass Leon Bolz zumindest noch zum 1:3-Pausenstand verkürzte (43.).

Während Mitteregger mit Hölscher sowie Johnson Joshua Kouame zwei neue Spieler für die zweite Halbzeit brachte, wechselte Tramm in der Pause sogar viermal. Fortan sah Gümüs „einen richtig guten Auftritt“ von seinen Eimsbüttelern, die „sechs Tore schossen und dabei das, was wir zuvor als Trainingsthema hatten, perfekt umgesetzt haben“, wie der Manager frohlockte. Gänzlich anders war die Stimmung bei Tramm, der analysierte: „Ja, wir haben gegen einen guten Gegner gespielt – aber wir haben ihn mit unseren haarsträubenden Fehlern und Fehlpässen auch stark gemacht.“ So glichen erneut Leon Bolz (51.) sowie Bamo Karim Mohamed (58.) zügig zum 3:3 aus, ehe Lukas Wenzel (71.), Jan-Ole Eggers (78.), Kouame und Hammed Umer Nawaz (82.) den ETV-Sieg herausschossen. Sirmais betrieb mit seinem dritten Tor des Tages nur noch etwas Ergebniskosmetik für die Todesfelder.

„Es gibt nichts zu beschönigen: Gerade aufgrund unserer starken ersten Halbzeit hätten wir niemals so einbrechen dürfen“, fand Tramm nach dem Abpfiff klare Worte. Mit Blick darauf, dass in zwei Wochen das erste Punktspiel ansteht, stellte der 41-Jährige abschließend fest: „Vielleicht war es ein Dämpfer zur rechten Zeit, über dessen Ursachen wir aber noch einmal reden werden.“ Dagegen stellte Gümüs zufrieden fest, dass der ETV-Kader „auch in der Breite die Qualität besitzt, um den einen oder anderen Spieler sogar gegen einen Oberligisten ersetzen zu können.“ Zwar dürfe „nicht vergessen werden“, dass die Eimsbütteler „schon zwei Wochen länger im Vorbereitungstraining als die Todesfelder“ seien, so Gümüs, der abschließend betonte: „Es hat Spaß gemacht, unseren Jungs beim Fußballspielen und bei ihrem dominanten Auftritt im zweiten Durchgang zuzuschauen.“ Winter-Neuzugang Justin Drechsler (vom Hansa-Landesligisten Dersimspor) sei „gut integriert worden“, lobte Gümüs, der sich abschließend bei den Todesfeldern „für ein gutes Testspiel bedankte“.

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