
Eigentlich war der SC Condor II bei UH-Adler angetreten, um dem Tabellenführer, dem Glashütter SV, der tags zuvor den SC Urania mit 5:0 die Grenzen aufgezeigt hatte, auf den Fersen zu bleiben. Dass daraus nichts wurde, war kaum verständlich wirkenden Nachlässigkeiten in der Schlussphase geschuldet.
In den Anfangsminuten hatte UH-Adler mehr vom Spiel und Kapitän Florian Simon mit einem Kopfball aus sieben Metern, der nur knapp am Tor vorbeiging, die Chance zur Führung für die Hausherren. Nach einer Viertelstunde machte sich dann ein spielerisches Plus bei den Gästen vom Berner Heerweg bemerkbar. Jan-Ole Rosenhauer, der perfekt von Yannik Andersson angespielt wurde, vergab nach 15 Minuten allein gegen UH-Torwart Robert Block, der per Fußabwehr klären konnte, die eigentlich sichere Führung der Favoriten.
Zwei Minuten später war es Condors Sturmspitze Melvin Krolikowski, der mit einem beherzten Schuss links vom Strafraumrand nur sehr knapp das Tor verfehlte. Damit sind dann aber auch die Höhepunkte der ersten 45 Minuten genannt, denn bis zur Pause verflachte die Partie mehr und mehr.
Die ersten beiden Halbchancen nach dem Seitenwechsel hatten dann die Hausherren. Doch ein verzogener Schuss von Tamer Dönmez aus 13 Metern und ein Abschluss von Sascha Musal aus 25 Metern konnten Condors Schlussmann Sven Lund nicht erschrecken (50./55.). Der SC Condor agierte nicht wie ein Spitzenteam, blieb Vieles schuldig bis dann Patrick Bub endlich einmal aus 25 Metern abzog und dabei die Latte traf, von der der Ball an den Rücken von Torwart Block ging und von dort ins Tor trudelte (60.). Mit der Führung im Rücken lief es nun wesentlich besser bei der Elf von Trainer Heiko Klemme. Nach weiteren vergebenen Gelegenheiten erhöhte Melvin Krolikowski mit einem Schuss ins lange Eck auf 2:0 (72.).
Wer nun noch einen Pfifferling auf UH-Adler setzte, gehörte zu unverbesserlichen Optimisten. Dann aber hatte Trainer Marco Herrgesell eine Idee und brachte für den blassen Dönmez Oldie Timo Stellmann. Zunächst entschärfte die bis dahin sichere Condor-Abwehr noch aufkommende Gefahr. Dafür hatte der Angriff Riesenchancen gegen die entblößte UH-Abwehr, das Ergebnis höher zu schrauben. Gleich dreimal scheiterten die Gäste an ihren Nerven oder aber am Klasse-Keeper Robert Block (80./82./85.).
Was folgte waren knapp 120 Sekunden, in denen Joker Timo Stellmann zweimal eiskalt zur Stelle war und nach Vorarbeit von Florian Simon und Felix Dellert noch ein Remis rettete (88./89.).
Die Hausherren feierten das Remis wie einen Sieg. Die Gäste inklusive Trainer Heiko Klemme verließen den Platz mit leeren Blicken.
hvp