(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Wer am Sonntag im DFB-Net sah, dass die Partie des 26. Spieltages der Bezirksliga Süd zwischen dem FC St. Pauli III und Rot-Weiss Wilhelmsburg abgebrochen wurde, musste Schlimmstes – nämlich auch am dritten Wochenende in Folge einen gewaltbedingten Spielabbruch im Hamburger Amateur-Bereich – befürchten. Aber Christian Köpke, Trainer der Drittvertretung des Kiez-Klubs, gab auf Nachfrage von SportNord Entwarnung: „Es gab keine unschönen Szenen, sondern unser Gegner hatte mehrere verletzungsbedingte Ausfälle, weshalb er am Ende nur noch mit sechs Spielern auf dem Platz stand.“ Den Regeln folgend musste Schiedsrichter Phillip Mindermann (Niendorfer TSV) die Partie deshalb nach einer Stunde beim Stand von 7:0 vorzeitig beenden.
Köpke geht davon aus, dass das 7:0, für das mit ihren Toren Jonah Hollwege (17., 32. Minute), Amani Dickson Mbedule (29., 34., 52,), Claudio Fabrizio Gonzalez Przygodda (40.) und David Gabrysch (49.) gesorgt hatten, „auch das offizielle Endergebnis sein wird“. Dass es seinen Schützlingen verwehrt blieb, das Resultat in der Schlussphase noch weiter in die Höhe zu schrauben, nahm der 42-Jährige gelassen: „Ich finde es aller Ehren wert, dass die Wilhelmsburger alle Spieler zusammengetrommelt haben, die sie finden konnten“, lobte er den Gegner „dafür, dass er überhaupt angetreten ist, obwohl es wegen des Zuckerfestes zahlreiche Ausfälle gab.“ Tatsächlich hatten die Rot-Weißen immerhin zwölf Akteure im Kader, von denen sich aber schon in der ersten Halbzeit schon mehrere verletzten. „Diesem Umstand und unserer 5:0-Führung zur Pause sind die Wilhelmsburger noch einmal aus der Kabine herausgekommen – das nötigt mir Respekt ab“, betonte Köpke.
Indem sie antraten, entgingen die auf dem vorletzten Tabellenplatz liegenden Rot-Weißen (15 Punkte) auch einem Drei-Punkte-Abzug, mit dem eine kampflose Absage bestraft worden wäre. So bleibt es für sie bei sechs Zählern Rückstand auf den FFC 08 Osman Bey Moschee (21 Punkte), der am Sonnabend den SC VW Billstedt 04 III mit 1:0 schlug und den bestenfalls zur Rettung genügenden 14. Rang belegt. Diesen Rückstand an den letzten fünf Spieltagen noch wettzumachen, wird schwer – allerdings hat der Elbinsel-Klub mit dem TSV Neuland und dem Harburger Türk-Sport in den kommenden Wochen zwei Gegner vor der Brust, die mit 22 Zählern auch noch längst nicht aller Abstiegssorgen ledig sind.
(Johannes Speckner)
