Bezirksliga 1: Heidgraben demütigt Hetlingen

Eröffnete den Torreigen: Der Heidgrabener Serge Haag (rechts), hier gegen den Hetlinger Julian Moldenhauer.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Im Fußball mit 6:0 zu gewinnen oder zu verlieren, kommt nicht oft vor. Insofern schmerzte es die Spieler und Verantwortlichen des Heidgrabener SV, dass sie am 6. Juli 2019 mit 0:6 beim Hetlinger MTV verloren hatten – auch, wenn es sich beim damaligen Finale des Hetlinger Turniers, bei dem die Heidgrabener kurzfristig für den Wedeler TSV eingesprungen waren, nur um ein Freundschaftsspiel handelte. Umso mehr freute es HSV-Coach Ove Hinrichsen, dass seine Elf am Sonntag den Spieß umdrehte und das Bezirksliga-Duell gegen den HMTV mit 6:0 gewann.

„So klar, wie das Ergebnis es vermuten lässt, war der Spielverlauf aber nicht“, gab Hinrichsen unumwunden zu. Tatsächlich hatten die Gäste das Geschehen auf dem Kunstrasenplatz an der Uetersener Straße in der Anfangsphase nicht nur ausgeglichen gestaltet, sondern sogar dominiert. HMTV-Trainer Burak Bayram wies seine Schützlinge dabei immer wieder an, dass sie „schneller spielen“ und das Geschehen „zügiger von einer Seite auf die andere verlagern“ sollten. Kurz vor dem gegnerischen Strafraum war es mit der Dominanz der Hetlinger dann aber vorbei, weil die Heim-Elf sicher in der Abwehr stand. Abgesehen von einem Freistoß von Leon Girgin, der von halblinks aus knapp am langen Pfosten vorbeisauste (15. Minute), geriet das HSV-Gehäuse somit kaum einmal in Gefahr.

Auf der Gegenseite schlugen die Heidgrabener eiskalt zu. Philippe Schümann eroberte links eine Ball und fand mit einer langen Flanke Serge Haag, der das Spielgerät nicht etwa überhastet über die Latte jagte, sondern mit der breiten Seite seines Fußes zum 1:0 eindrückte (21. Minute). Dann ging es Schlag auf Schlag und der „kleine HSV“ baute seine Führung zügig aus: Jonas Zimmermann eroberte im Mittelfeld einen Ball und steckte ihn gut durch zu Philippe Schümann, der durchmarschierte und zum 2:0 in das lange Eck einschob (28.). Dann passte Haag zu Philippe Schümann, der auf 3:0 erhöhte (33.), ehe das Zusammenspiel dieser beiden Akteure nur zwei Zeigerumdrehungen später erneut fungierte, als Philippe Schümann einen weiten Haag-Einwurf zum 4:0-Pausenstand nutzte.

Mit der klaren Führung im Rücken ließ es die Heim-Elf nach dem Seitenwechsel etwas ruhiger angehen und Bayrams Schützlinge, davor ist der Hut zu ziehen, versuchten es noch einmal. Wieder waren sie bis etwa 25 Meter vor dem gegnerischen Gehäuse dominant, fanden aber zu selten den Weg in den Strafraum. Und wenn sie doch einmal einen Torschuss abgaben, gab es kein Vorbeikommen an HSV-Keeper Krystof Barth. Auf der Gegenseite legten die Heidgrabener in der Schlussphase noch zwei weitere Tore nach. Erst profitierte Philippe Schümann davon, dass ein Gäste-Akteur einen langen Barth-Abschlag unglücklich verlängerte (76.), ehe Tobias Brandt einen weiteren langen Einwurf von Haag mit dem 6:0-Endstand krönte. „Damit haben alle drei Stürmer getroffen“, frohlockte Hinrichsen, der nach dem ersten Heimsieg der Saison feststellte: „Der Knoten scheint geplatzt zu sein.“

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