Bezirksliga 6: FC Alsterbrüder mit Weitschüssen zum Derby-Pflichtsieg

Musste viermal hinter sich greifen: HEBC-Keeper Lorenz Golembiewski.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Nach rund 30 Minuten lag der FC Alsterbrüder am Sonntag im Derby gegen den HEBC II schon mit 3:0 in Front. FCA-Trainer Gunnar Hitscher sinnierte: „Da hatten wir uns wohl schon ausgerechnet, heute mal ganz souverän zu siegen.“ So sah es aus. Gegen völlig indisponierte lila-weiße Eimsbütteler machten die Alsterbrüder mächtig Dampf. Allen voran der physisch sehr präsente Luca Drude. Zusammen mit EX-HEBC Spieler Patrick May und Mittelfeldlenker Felix Niebuhr nahm das Team die schwache Gäste-Deckung auseinander. Bereits früh war der technisch feine Fußballer May zunächst an HEBC-Keeper Lorenz Golombiewski gescheitert (6.)

Zehn Minuten später legte ihm Drude von links die Kugel mundgerecht auf und „Paddy“ May chipte den Ball über Golombiewski ins Netz (16.). Kurz darauf versenkte Drude das Spielgerät mit großer Wucht aus 25 Metern (18.). Überhaupt war es das Spiel der fernen Schüsse. Denn nach einem kapitalen Ballverlust von Malte Wilhelm im Mittelkreis, versenkte May den Ball direkt über den weit vor seinem Tor stehenden Golombiewski (30.). Ein Tor des Monats in Eimsbüttel!

Die HEBC-Reserve war mit vier Spielern aus der Liga-Mannschaft, deren Oberliga-Partie beim TSV Buchholz 08 am Freitag abgesagt worden war, angetreten. Aber davon war rein gar nichts zu merken. Vor allem Drude hatte anscheinend richtig Lust darauf, seinen Gegnern den Schneid abzukaufen. Der äußerst souveräne Schiedsrichter Dr. Benjamin Stello (SC Egenbüttel) ließ vieles laufen. Aber auf beiden Seiten. Und so konnte sich keiner beschweren.

Nach vorne ging beim HEBC II fast gar nichts. Lediglich Janek Bundt besaß frühzeitig eine Torchance (8.), schoss dabei aber am Ziel vorbei. So fielen die beiden Anschlusstreffer aus heiterem Himmel. Alexander Brodersen zog einfach mal aus 25 Metern ab. Der Ball senkte sich über FCA-Keeper Danilo Hidalgo (40.). Sicherlich schwer zu halten, aber eben nicht unhaltbar. Dieses Kriterium erfüllte der zweite Torschuss von Brodersen eine Minute später. Er zimmerte den Ball mit einem Strahl aus 28 Metern ebenfalls von halbrechts in den Giebel von Hidalgos Gehäuse (41.). So ging es einigermaßen überraschend mit dem Stand von 3:2 in die Pause.

Die Alsterbrüder machten nach dem Seitenwechsel weiter Druck. Erneut war es der überragende Drude, der den nächsten Treffer mustergültig vorbereitete. Von der rechten Grundlinie passte er den Ball in den Strafraum und Niebuhr verwandelte zum 4:2 (53.).

In der Folge wechselte sich das Geschehen vor beiden Toren ab. Mit einem deutlichen Chancenplus für die Heim-Elf. Hitscher monierte: „Wir haben es leider zu spannend gemacht und den Gegner ins Spiel gebracht, aber am Ende verdient gewonnen.“ Eine große Konterchance nach der nächsten verstolperten die Hausherren. Sehr zum lautstarken Ärger von Hitscher. Und auf der Gegenseite gelang der HEBC-Zweiten nur noch der dritte Treffer durch Deniz Alan (72.) – mehr war einfach nicht drin.

In dieser Liga hängen die Mannschaften dicht aufeinander. Der FC Alsterbrüder hat nur drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter SV Lurup. Der HEBC II dagegen hängt tief im Keller auf dem ersten Nichtabstiegsplatz.

(Stefan Knauß)

 Redaktion
Redaktion Artikel