
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Mit klaren Vorstellungen gingen beide Teams in diese Begegnung. Schließlich hatte der Eimsbütteler TV in den letzten Spielen seine Gegner regelrecht vom Platz geschossen. Und es ging für das Team von Trainer Khalid Atamimi sehr gut los. Ein Chip-Ball landete beim stark abseitsverdächtigen Torjäger Theo Schröder. Der zog über rechts vor das Tor von Hansa-Keeper Dustin Reddig und ließ diesem nicht den Hauch einer Chance (9.). Schon zuvor besaß der Favorit ein paar gute Möglichkeiten zur Führung. Und Hansa? Mutlos! Das meinte auch Hansas Coach Erkan Sancak nach dem Spiel: „Ganz klar – der Sieg des ETV war verdient. Aber wir haben dazu beigetragen und waren vor allem anfangs mutlos!“
Speziell in der ersten Viertelstunde. Andy Asare-Kumi Poku verlor an der Mittellinie einen Zweikampf. Prompt landete der Ball wieder bei Schröder. Erneut zog der kantige Mittelstürmer durch, spielte problemlos noch drei Gegenspieler aus und erzielte sein zweites Tor (15.). Wer jetzt aber ein Debakel erwartete, irrte sich. Denn es ging ein Ruck durch Hansas Team. Die Spieler wurden giftiger und attackierten die Eimsbütteler hoch in deren Spielfeldhälfte. Mit Erfolg. Die erste große Chance für Hansa resultierte allerdings aus einem Standard. Shawn Kuhnert schlug eine Ecke auf den ersten Pfosten, wo „Matze“ Ebert frei an den Ball kam, aber die Kugel aus zwei Metern nicht ins Tor schoss (12.). Ein weiteres Kunststück brachte Poku fertig, als er einen Kopfball ebenfalls nach einer Ecke aus zwei Metern frei über das gegnerische Gehäuse köpfte. Eben etwas glücklos. Besser machte es Borhan Morkoyun: Der Offensivspieler erkämpfte sich vor dem ETV-Strafraum die Kugel und schoss unten links zum Anschlusstreffer ein (29.). Danach war die Begegnung sehr offen. Kurz vor der Pause verletzte sich ETV-Kapitän Lukas Wenzel und musste ausgewechselt werden (43.).
Aus der Pause kam Hansa sehr energisch und erspielte sich zahlreiche Chancen. Aber die Abschlüsse waren viel zu ungenau. Die Gäste verlegten sich auf gefährliche Konter. Vor allem über links. Das führte zur Entscheidung. Erneut war Schröder zur Stelle (75.). Der Junge hat einen gewaltigen Zug zum Tor! Mit seiner hohen Geschwindigkeit und präziser Ballkontrolle ist er kaum zu stoppen.
Am Ende fehlten Hansa die Kräfte, um dem Tabellenführer gefährlich zu werden. Der erfahrenste ETV-Spieler, Innenverteidiger „Eddy“ Idrissa Sambou, erklärte nach dem Abpfiff: „Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir wissen ja, dass es auf diesem engen Platz schwer ist, zu bestehen.“
Es hat jedenfalls gereicht. Wie sagte eine alteingesessener ETV-Fan nach Abpfiff: „Das war wohl ein Arbeitssieg heute!“ Kann man so stehen lassen. Aber ändert nichts an der Favoritenstellung der Eimsbütteler. Sancak: „Die werden ganz klar aufsteigen – da bin ich mir sicher!“
(Stefan Knauß)