
Mit großen Hoffnungen empfing der SV Barmbek am Sonntagvormittag den TSV Sasel II: Hätten die Barmbeker den Tabellen-Zweiten geschlagen, wären sie im Aufstiegsrennen der Kreisliga 6 wieder richtig gut dabei gewesen. Doch auf dem Grandplatz an der Meister-Francke-Straße hatten die Gäste von Beginn an deutliche Vorteile: Neben der reiferen Spielanlage waren sie auf dem Platz präsenter, fast immer einen Tick eher am Ball und robuster in den Zweikämpfen.
Der neue SVB-Coach Holger Menzel hätte sich wohl ein anderes Heim-Debüt gewünscht, denn seine Elf war zwar bemüht, doch die taktischen und konditionellen Defizite waren einfach zu groß. Schon nach zehn Minuten lag das 0:1 in der Luft, als TSV-Kapitän Christoph Orlowski einen Weitschuss an die Latte jagte. Nachdem die Saseler Reserve weitere gute Chancen vergeben hatte, gelang ihr kurz vor der Pause das überfällige Führungstor: Samir Spahik verwandelte einen Foulelfmeter zum 0:1 (43.). In der zweiten Halbzeit stellte sich aus Barmbeker Sicht keine Besserung ein: Die Abwehr der Hausherren offenbarte einige Unsicherheiten und als Felix Werner aus gut und gerne 25 Metern abzog, schlug der Ball in hohem Bogen mittig über SVB-Keeper Manuel Enrico Schröder hinweg zum 0:2 ein (51.). Das Spiel schien entschieden zu sein, weil kaum ein Barmbeker die Körpersprache zeigte, die nötig ist, um eine Aufholjagd in die Wege zu leiten. Doch nach exakt einer Stunde her war die Partie zumindest vom Ergebnis her plötzlich wieder offen, als mit Muammer Dünder der beste Barmbeker eine Flanke zum 1:2 einköpfte (60.).
Das Team von TSV-Trainer Rainer Pomerenke ließ sich davon aber überhaupt nicht beirren und machte auch nicht den Fehler, sich nun hinten hereinzustellen, sondern spielte weiter konstruktiv nach vorne. Schließlich war es Youssef Ben Mustapha Sbou, der mit seinem 1:3 den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellte (71.). Dünder verpasste den abermaligen Anschlusstreffer, als er mit einem weiteren Kopfball am stark reagierenden TSV-Torwart Florian Bramsiepe scheiterte. Der Barmbeker Dennis Sommer sah wegen wiederholten Foulspiels noch die Gelb-Rote Karte (75.). Als Tabellen-Neunter mit nun acht Punkten Rückstand auf die zweitplatzierten Saseler und den Spitzenreiter Ahrensburger TSV müssen sich die Barmbeker nun zunächst einmal von höheren Zielen verabschieden. Auf Neu-Coach Menzel wartet viel Arbeit ...
(JSp)