Bezirksliga Süd: „HTB geht seinen Weg weiter“


Nachdem der Harburger TB nach der Auffassung von Coach Ingo Brussolo auch aufgrund der Tatsache, dass sein letztes Saisonspiel nicht zur selben Zeit ausgetragen wurde wie die letzte Partie des SV Wilhelmsburg, die Vizemeisterschaft in der Bezirksliga Süd verpasste (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), erklärte Brussolo am Wochenende seinen sofortigen Rücktritt als HTB-Trainer.

Brussolo selbst war über das Pfingstwochenende telefonisch nicht erreichbar. HTB-Fußball-Abteilungsleiter Heinz Schwede nahm aber auf Nachfrage von SportNord Stellung: „Ich habe von Herrn Brussolo nur eine SMS bekommen, in der er mich über seinen Rücktritt informierte und schrieb, dass er mit der Mannschaft nicht mehr zusammenarbeiten möchte. Leider hatten wir noch nicht die Gelegenheit, darüber persönlich zu sprechen – aber Herr Brussolo weilt nun auch erst einmal im Urlaub!“ Eigentlich hatte Brussolo, der das Traineramt an der Jahnhöhe im Oktober 2010 übernommen hatte, seinen Vertrag beim Turnerbund im Januar 2013 bis zum Sommer 2014 verlängert. „Ich hatte ihm gesagt, dass er bei uns als Trainer alt werden kann, wenn er das denn möchte, und der Verein hätte keine Veranlassung gesehen, sich vorzeitig von ihm zu trennen“, so Schwede, der präzisierte: „Die Enttäuschung über die verpasste Vizemeisterschaft hat bei Brussolos Rücktritts-Entscheidung sicher eine Rolle gespielt!“

Brussolo hatte nach den Vorkommnissen um die nicht zeitgleich angesetzten letzten Saisonspiele des HTB und des SV Wilhelmsburg nicht nur den Hamburger Fußball-Verband, sondern auch die HTB-Verantwortlichen angeprangert, da diese nicht sofort Protest eingelegt hatten. Schwede dazu: „Wir haben Protest eingelegt, aber dieser ist am Pfingstsonnabend vom Verband abgeschmettert worden – mit der Begründung, dass wir keine Rechtsgrundlage hätten. Ein Rechtsanspruch, den Spieltag neu anzusetzen, würde für uns nicht bestehen ... Ich denke, damit hat es sich der HFV etwas zu einfach gemacht!“ So kam Schwede zu dem Schluss: „Auch diese Geschichte hat natürlich eine Rolle gespielt bei der Rücktritts-Entscheidung!“ Auf die Frage, wie die Mannschaft den Rückzug von Brussolo aufgenommen habe, entgegnete Schwede: „Menschlich kamen ja alle wunderbar mit ihm zurecht – dass es in einem Kader von 18, 19 Spielern immer einige gibt, die unzufrieden sind, weil sie nicht zum Stammpersonal zählen, ist normal!“

Nun sind die HTB-Verantwortlichen auf der Suche nach einem neuen Trainer. „Die Spieler sind unterrichtet und wir haben mehrere Optionen“, so Schwede, der sich am Donnerstag, 23. Mai mit dem Mannschaftsrat zusammensetzen und austauschen wird. Und der Fußball-Abteilungsleiter stellte klar, dass der Traditionsverein auch ohne Brussolo den zuletzt eingeschlagenen Weg weitergehen wird: „Wir verfallen jetzt nicht in Panik, sondern wissen, dass wir eine gute Saison gespielt haben – leider hat es am Ende nicht ganz gereicht, um den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen, aber die Spieler sind dem HTB weiterhin verbunden und wir haben einen sehr guten Nachwuchs, aus dem wir in den kommenden Jahren schöpfen können. Und unsere Vereinsphilosophie werden wir auf keinen Fall verändern!“ Die Harburger wollen sich bei ihrer Trainersuche nicht unter Druck setzen lassen, möchten ihren neuen Coach aber natürlich rechtzeitig vor dem Start der Vorbereitungen für die kommende Saison und dem „Harburg-Pokal“ finden.

(JSp)

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