
„Ich habe heute ein ganz schlechtes Gefühl“, so die Worte von Klaus Klock, der an diesem Freitagabend als allein verantwortlicher Trainer beim FC Türkiye fungierte. Seine pessimistische Vorahnung sollte sich allerdings erst in der zweiten Halbzeit bewahrheiten, denn bis dahin hatte sein Team gegen eine ganz schwach auftretende Mannschaft des SC Concordia eigentlich alles im Griff. Die Wilhelmsburger waren in allen Belangen die bessere Truppe, die defensiv von wenig inspiriert auftretende Concorden kaum gefordert wurden.
Schon nach vier Minuten hieß es 1:0 für die Gäste, nachdem Concordias Innenverteidiger Christian Kalz einen Schuss von Haisem Mohssen aus dem linken Halbfeld so unglücklich abfälschte, dass Keeper Björn Garvs den Ball nur abprallen ließ und so Goalgetter Onur Tüysüz ohne Probleme verwandeln konnte. Danach tat sich herzlich wenig auf dem grünen Rasen bis dann zwei Minuten vor der Halbzeit Kadem Karakus nach einem Freistoß von David Berwecke per Kopf zur Stelle war und zur 2:0 Halbzeitführung einschädelte. Ein durchaus verdientes Zwischenresultat.
Concordias Trainer Andreas Führer war nur ca. vier Minuten in der Kabine. Eine Zeit, die anscheinend vollkommen ausreichte, den bis dahin kaum Zugriff findenden Spielern die wohl passenden Worte zu vermitteln. Dennoch war es ein Akteur des FC Türkiye, der die Wende in diesem Spiel herbeiführte. Torwart Yavuz Karabulut entschloss sich, einen harmlosen Ball am Rande des Strafraums nach vorne zu schlagen, traf dabei aber seinen Mitspieler Fatih Göktas von dessen Körper der Ball den direkten Weg ins eigene Tor nahm (54.).
Nur fünf Minuten später fälschte Türkiyes Anel Besic einen scharf geschossenen 28 Meter-Freistoß von Jurijus Jeremejevas so unglücklich ab, dass Karabulut im Kasten der Gäste chancenlos war und zum zweiten Mal die Kugel aus dem Netz holen musste.
Auch wenn Tüysüz nach 68 Minuten noch eine Riesenchance zur erneuten Gästeführung hatte – er scheiterte aus ca. 11 Metern am überragend parierenden Björn Garvs – war das Spiel der Gäste nach dem Ausgleich völlig aus den Fugen geraten. Bei Concordia war plötzlich enorm Zug zum Tor zu verspüren. Speziell über die linke Seite wirbelten die Hausherren munter umher und brachten die Gästeabwehr immer wieder durcheinander.
So bediente dann auch der eingewechselte Tim Kahl von links Tim Sobek, der aus 14 Metern zur 3:2 Führung des SC Concordia einnetzte (72.). Nur drei Minuten später war es dann Robin Polzin, der gegen die in Auflösung befindliche Defensive der Wilhelmsburger zum vorentscheidenden 4:2 traf.
In der Nachspielzeit setzte Sobek mit seinem zweiten Treffer zum 5:2 den Schlusspunkt unter eine unterhaltsame Partie.
hvp