Bezirksliga West: TuS Holstein gewinnt dank starker Standards

Hier ist Jonathan Hüneburg (links), der einen Treffer und eine Torvorlage zum Erfolg seiner Quickborner beisteuerte, vor dem Heidgrabener Tim Brinke am Ball.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Darüber, was noch selbstbewusst und was schon arrogant ist, gibt es unterschiedliche Meinungen. Irgendwo dazwischen bewegen sich die Verantwortlichen des TuS Holstein Quickborn. Der sportliche Erfolg gibt ihnen aber Recht, denn am Sonntag übernahmen sie am vierten Spieltag mit einem 3:1-Sieg beim Heidgrabener SV erstmals die Tabellenführung in der Bezirksliga West. Und TuS-Trainer Alexander Koll, der mehrere Stammkräfte aus disziplinarischen Gründen aus seinem Aufgebot gestrichen hatte, muss attestiert werden, dass er gute Standardsituationen einstudiert hat.

Dem 1:0 von Tom Meyer ging ein Freistoß von Arbnor Veseli voraus (36. Minute). Das 2:0 leitete der bärenstarke Jonathan Hüneburg mit einem Eckball ein – Vollstrecker war erneut Tom Meyer (55.), der aufgrund des Fehlens mehrerer Offensivkräfte aus dem Mittelfeld in die vorderste Front beordert worden war. Als die Heidgrabener im Bemühen, zum Anschluss zu kommen, bei einem Eckball alles nach vorne warfen, eroberten die Gäste den Ball und trugen einen Bilderbuch-Konter vor, den Hüneburg mit dem 0:3 krönte (61.). „Bei allen drei Gegentoren haben wir uns viel zu leicht überlisten lassen“, stöhnte HSV-Coach Christian Sommer, der sich nach der eigenen Niederlage noch in der Oberliga Hamburg die Partie des FC Union Tornesch gegen den ETSV Hamburg (0:6) anschaute.

Auch der Heidgrabener Co-Trainer Lennard Witt räumte nach der ersten Saison-Niederlage ein: „In den entscheidenden Situationen hat es uns an der nötigen Erfahrung und Abgeklärtheit gefehlt.“ In der Nachspielzeit sprach Schiedsrichter Moritz Hermann (vom FC St. Pauli) der Heim-Elf noch einen Handelfmeter zu: Seiner Ansicht nach hatte Veseli einen Einwurf von Sebastian Stapel mit seiner Hand über die Torauslinie gelenkt. Mit dem fälligen Elfmeter scheiterte Philippe Schümann an TuS-Torwart Merlic Suhn, der für seine Quickborner zuvor schon im Lotto-Pokal die Elfmeterschießen gegen Union Tornesch (erste Runde) und bei der SV Lieth – dritte Runde – gewonnen hatte. Der Abpraller sprang aber wieder vor die Füße von Philippe Schümann, der zum 1:3-Endstand verkürzte (90.+3).

(Johannes Speckner)

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