
In den letzten dreieinhalb Jahren hatte der USC Paloma II lediglich zweimal zuhause verloren und seine Meister-Saison 2022/2023 in der Bezirksliga Nord zuhause sogar ungeschlagen überstanden (zwölf Siege/zwei Unentschieden). Dass in der Landesliga ein anderer Wind weht, merkten die Uhlenhorster schnell: Am Sonntag wurden die „Jung-Tauben“ vom SSV Rantzau gerupft – am Ende verloren sie auch ihr zweites Saison-Heimspiel mit 1:4, wie zuvor schon gegen den FC Eintracht Lokstedt.
„Eigentlich hätten wir noch höher gewinnen müssen“, betonte SSV-Coach Marcus Fürstenberg, der vor allem in der ersten Halbzeit „einen extremen Chancenwucher“ seiner Elf bemängelte. Der frühen 1:0-Führung, für die Marvin-Jay Gibau sorgte, indem er einen von halbrechts kommenden Ball am langen Pfosten aus sieben Metern einschoss (siebte Minute), folgte nämlich zunächst kein weiterer Treffer. Vor allem SSV-Kapitän Flemming Bruns hatte dabei wiederholt kein Zielwasser getrunken. Auch Lukas Raphael, Bennet von Schassen und Joel Broyer verpassten das 2:0 noch vor der Pause.
Nach dem Seitenwechsel kamen die „Palomaten“ dann überraschend zum Ausgleich, als Tom Bein zum 1:1 egalisierte (50.). Dieser Treffer schien für die Barmstedter aber ein zusätzlicher Ansporn zu sein, denn in der Folge lenkten sie das Ergebnis zügig in die aus ihrer Sicht richtige Richtung. Das wichtige 2:1 gelang dabei dem eingewechselten Mats König – sein erstes Landesliga-Tor erzielte der 18-Jährige nach einem Querpass von Lennart Keßner. Zuvor war Marvin-Jay Gibau von einem USC-Akteur gefoult, das Spiel aber von Schiedsrichter Tom Kriebisch (SC Wentorf) nicht unterbrochen worden – er erkannte richtigerweise auf Vorteil.
Die Gäste machten weiter Tempo und das Spiel. Nachdem Raphael einen Tick zu hoch gezielt hatte, machte es Keßner besser, als er von links nach innen zog und dann brachial zum 3:1 einschoss (75.). Während König sein zweites Herren-Tor, das ihm Keßner quasi auf dem Silbertablett serviert hatte, verpasste, weil er eine Rechtsflanke knapp vorbei köpfte (80.), erhöhte Keßner selbst in der Nachspielzeit noch zum 4:1-Endstand (90.+1). Fürstenberg attestierte seinen Schützlingen „einen sehr spielfreudigen Auftritt“.
(Johannes Speckner)