
„Putin“ lautet der Spitzname, der Dimitri Rawinski von seinen Mitspielern bei der SV Lieth verpasst wurde. Wäre Wladimir Putin am Freitagabend am Rellinger Moorweg unter den Zuschauern gewesen, als der Neuling Lieth im Rahmen des ersten Spieltages der Bezirksliga West beim SC Egenbüttel gastierte, hätte ihm das Tor, das der nach ihm „benannte“ SVL-Angreifer erzielte, sehr wahrscheinlich gut gefallen: Von halblinks und aus vollem Lauf überlupfte Rawinski den nicht allzu weit vor seinem Tor stehenden SCE-Keeper Timo Führer sehenswert so, dass der Ball zum 1:1-Ausgleich unter die Latte sprang (35.). Zuvor hatte Max Gerckens die Hausherren früh in Führung gebracht hatte (7.).
Nach dem Seitenwechsel gab es dann zahlreiche Torchancen für die Klein Nordender, deren Spieler mehrmals frei auf Führer zuliefen, aber jeweils scheiterten. „Und wer seine Chancen nicht nutzt, wird nun einmal bestraft“, bemühte Bo Hansen, Spieler und Erster Vorsitzender der SVL-Fußball-Abteilung, eine alte Floskel, als er am Sonnabend den Daheimgebliebenen das Zustandekommen der Niederlage erklärte. Denn die Egenbütteler agierten nicht nur dynamisch, sondern auch sehr effizient: Christian Tews sorgte per Doppelpack für eine 3:1-Führung (76., 83.). Kurz vor Ultimo konnte SVL-Kapitän Patrick Scheidt noch einmal zum 3:2 verkürzen (88.) ‒ zum Ausgleich reichte es für die kampfstarken Liether in einer spannenden Schlussphase aber nicht mehr. „Vor dem Anpfiff wäre ich aufgrund der Tatsache, dass uns sechs Spieler fehlten, mit einem Unentschieden zufrieden gewesen. Aufgrund der guten Chancen, die wir zum Beginn der zweiten Halbzeit hatten, hätten wir eigentlich sogar gewinnen müssen“, haderte Hansen, als er am Sonnabend die A-Kreisklassen-Partie der Liether Reserve gegen den TSV Uetersen (3:4) verfolgte und vom Vorabend berichtete.
Guido Krenzk, der als Sportlicher Leiter der Fußball-Abteilung des Moorreger SV aus dem heimischen Uetersen nach Rellingen gefahren war, um mehrere Spieler, die er in der Vergangenheit trainierte und die nun beim SCE kicken, zu beobachten, attestierte den Egenbüttelern „einen guten Auftritt“ und traut ihnen in dieser Saison einen Platz im oberen Tabellen-Drittel zu.