Bezirksliga Süd: Türkiye-Stellungnahme zum Abbruch


Wie SportNord bereits berichtete, wurde am Karfreitag das Spitzenspiel der Bezirksliga Süd zwischen dem FC Türkiye (1.) und FC Bingöl (3.) beim Stand von 2:1 für Gastgeber Türkiye nach 65 Minuten abgebrochen, weil auf dem Wilhelmsburger Sportplatz an der Landesgrenze die Fan-Gruppen auf der Tribüne aneinander geraten waren (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).

Nun ließ Timur Öztas, der bei Türkiye für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, SportNord eine Stellungnahme seines Klubs zum Spielabbruch zukommen:


„Wir sind zwar ein türkischer Verein, aber in unseren Mannschaften spielen und arbeiten Menschen aus den verschiedensten Nationen. Deutsche, Albaner und Afrikaner – und auch Kurden. Gastfreundschaft, Toleranz und Respekt sind unserem Verein sehr wichtig. Wir bemühen uns immer darum, freundlich und sportlich korrekt zu jedem Gastverein und zu jedem Gast auf unserer Anlage zu sein, egal welcher Rasse oder Religion sie angehören. Schließlich soll uns der Fußball als Sport verbinden, an dem wir gemeinsam Spaß haben wollen und in dem Politik keine Rolle spielen sollte.

Daher wünschen wir uns, dass unsere Heimspiele, auch im Rahmen unserer Integrationsarbeit, internationale Fußball-Feste sind, zu denen alle kommen können, vor allem Familien. Deshalb wird bei uns für alle in familiärer Atmosphäre gegrillt, die Kinder können auf dem freiem Feld spielen, Fußball-Fans können Fußball gucken und anfeuern, wen sie wollen. Was im Heimspiel gegen den FC Bingöl vorgefallen ist, hätten wir uns in dieser gewaltigen Form nicht vorstellen können. Wir sind sehr geschockt und traurig über den Vorfall!

Wir bedauern, dass wir es nicht erahnen und vermeiden konnten, dass gewaltbereite ‚Gäste-Fans’ uns aufsuchten, um aus politischen Gründen Krawall zu machen. Und dass durch deren Gewalt dem Fußball als Sport und allen Beteiligten Fußball-Fans, vor allem Familien, geschadet wurde. Es tut uns weh, dass wir so etwas bei uns erleben mussten, zumal wir darum bemüht sind, ein familiäres und multi-kulturelles Fußball-Erlebnis in Wilhelmsburg anzubieten. Es tut uns leid, dass wir das Geschehen nicht verhindern konnten.

Wir hatten zwölf Ordner bei etwa 300 Fans. Wenn wir gewusst hätten, dass uns gewaltbereite ‚Gäste-Fans’ erwarten, die den Sport für ihre Politik auszunutzen wollen, hätten wir schon vorher die Polizei gerufen, um unsere Familien und Fußballfreunde vor diesen aggressiven Menschen zu schützen!"

Mit sportlichen Grüssen

Timur Öztas
(Presse- und Öffentlichkeitsarbeit FC Türkiye)“

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