Aktuell: Europa-League-Finale am Mittwochabend


Ein Europapokal-Finale ist etwas ganz besonderes – auch, wenn der Gastgeber nicht dabei ist. Deshalb sollten sich alle Hamburger Fußballfreunde auf das Europa-League-Finale das am Mittwoch, 12. Mai, um 20.45 Uhr in der HSH-Nordbank-Arena angepfiffen wird, freuen, obwohl es dann für die Spieler des Hamburger SV heißt „Ihr müsst draußen bleiben“, und Atlético Madrid auf den FC Fulham trifft. Während Atlético diese Saison in der spanischen Primera Division als Achter oder Neunter beenden wird, aber durch den Einzug ins nationale Pokal-Finale bereits für die Europa-League der nächsten Saison qualifiziert ist, muss Fulham, das die englische Premier League als Zwölfter abschloss, die Europa-League gewinnen, um auch in der nächsten Spielzeit international dabei zu sein!

Nachdem der HSV im Halbfinale an Fulham scheiterte (nach einem 0:0 an der Elbe verloren die „Rothosen“ das Rückspiel an der Craven Cottage nach einer 1:0-Führung noch mit 1:2) und damit zum zweiten Mal in Folge in der europäischen Vorschlussrunde eliminiert wurde, wird nun im Finale zumindest ein ehemaliger HSV-Profi auf dem Rasen stehen: Verteidiger Tomas Ujfalusi (32) bestritt zwischen Januar 2001 und Juli 2004 insgesamt 105 Bundesliga-Spiele (zwei Tore) für die Hamburger. Nach vier Jahren beim AC Florenz in Italien wechselte der Tscheche im Sommer 2008 in die spanische Hauptstadt. Weitere bekannte Akteure bei den Madrilenen sind der argentinische Stürmer Sergio Leonel Agüero del Castillo (21), an dem einst auch der FC Bayern München interessiert war, sowie Diego Martín Forlán Corazo (30), Torjäger aus Uruguay, der portugiesische Mittelfeldmann Simão Pedro Fonseca Sabrosa (30) und der spanische Außenstürmer José Antonio Reyes Calderón (26).

Im Team des in London beheimateten FC Fulham, der dem ägyptischen Unternehmer und Milliardär Mohamed Al-Fayed (77) gehört, stehen mit den Torhütern Mark Schwarzer (37) und Pascal Zuberbühler (39) zwei ehemalige Bundesliga-Legionäre: Der Schweizer Zuberbühler bestritt von Juli 2000 bis Januar 2001 insgesamt 13 Bundesliga-Spiele für den TSV Bayer 04 Leverkusen, Schwarzer absolvierte in der Saison 1994/1995 zwei Bundesliga-Spiele für die SG Dynamo Dresden und hütete in der Saison 1995/1996 vier Mal in der Ersten Liga für den 1. FC Kaiserslautern das Gehäuse. Am 10. Mai 2006 verlor Schwarzer, der neben der Staatsbürgerschaft von Australien auch die von Deutschland besitzt, mit dem FC Middlesbrough das UEFA-Pokal-Finale im niederländischen Eindhoven gegen den FC Sevilla mit 0:4 – ob es nun für Schwarzer, der bei der Weltmeisterschaft am Sonntag, 13. Juni, auch das australische Tor auch gegen die DFB-Auswahl hüten wird, besser läuft?

Atlético-Coach Quique Sánchez Flores (45) hat keine guten Erinnerungen an Hamburg: Als Trainer des FC Valencia scheiterte er im August 2005 im Finale des UEFA-Intertoto-Cups (damals noch Qualifikation für den UEFA-Pokal) am HSV, nach einer 0:1-Niederlage an der Elbe (Tor: Sergej Barbarez/51.) kamen die Spanier im heimischen Mestalla über ein 0:0 nicht hinaus. Allerdings hatte auch Roy Hodgson (62), Trainer bei Fulham, zunächst schlechte Erfahrungen mit Hamburg gemacht: Am 3. November 2005 verlor er als Übungsleiter des norwegischen Erstligisten Viking Stavanger in der Zwischenrunde des UEFA-Pokals beim HSV mit 0:2 (Treffer: Rafael van der Vaart/21. und Benjamin Lauth/76.). Nun revanchierte sich Hodgson, indem er dem HSV den Einzug ins Heim-Finale vermasselte – ob nun auch Sánchez Flores, der das Traineramt bei Atlético im Dezember 2009 von Abel Resino López (50) übernahm, bei seinem zweiten Gastspiel in Hamburg mehr Erfolg wird?


Der Weg ins Finale

Atlético Madrid

Champions-League:
Qualifikation, Play-off-Runde: Panathinaikos Athen (Griechenland) 3:2 (A), 2:0 (H)
Vorrunde, Gruppe D: Apoel Nikosia (Zypern) 0:0 (H), 1:1 (A)
Vorrunde, Gruppe D: FC Porto (Portugal) 0:2 (A), 0:3 (H)
Vorrunde, Gruppe D: FC Chelsea London (England) 0:4 (A), 2:2 (H)
> Als Tabellen-Dritter mit drei Punkten und 3:12-Toren stieg Atlético in die Europa-League ab!

Europa-League:
Zwischenrunde: Galatasaray Istanbul (Türkei) 1:1 (H), 2:1 (A)
Achtelfinale: Sporting Lissabon (Portugal) 0:0 (H), 2:2 (A)
Viertelfinale: FC Valencia (Spanien) 2:2 (A), 0:0 (H)
Halbfinale: FC Liverpool (England) 1:0 (H), 1:2 nach Verlängerung (A)


FC Fulham

Europa-League:
Dritte Qualifikationsrunde: FK Vetra Vilnius 3:0 (A), 3:0 (H)
Qualifikation, Play-off-Runde: Amkar Perm 3:1 (H), 0:1 (A)
Vorrunde, Gruppe E: ZSKA Sofia (Bulgarien) 1:1 (A), 1:0 (H)
Vorrunde, Gruppe E: FC Basel (Schweiz) 1:0 (H), 3:2 (A)
Vorrunde, Gruppe E: AS Rom (Italien) 1:1 (H), 1:2 (A)
> Als Gruppen-Zweiter mit elf Punkten und 8:6-Toren erreicht Fulham die Zwischenrunde

Zwischenrunde: Schachtjor Donezk (Ukraine, Titelverteidiger) 2:1 (H), 1:1 (A)
Achtelfinale: Juventus Turin (Italien) 1:3 (A), 4:1 (H)
Viertelfinale: VfL Wolfsburg (Deutschland) 2:1 (H), 1:0 (A)
Halbfinale: Hamburger SV (Deutschland) 0:0 (A), 2:1 (H)

(JSp)

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